Was tun, wenn eine Lawine kommt?
«Bei jeder Skitour schleppe ich Airbag, Schaufel, Lawinensonde und LVS-Suchgerät auf den Berg, prüfe deren Funktionstüchtigkeit und denke, «es passiert schon nichts«. Aber wehe, die Lawine kommt doch! Bin ich dann genug fit für eine Rettungsaktion?
«Bei jeder Skitour schleppe ich Airbag, Schaufel, Lawinensonde und LVS-Suchgerät auf den Berg, prüfe deren Funktionstüchtigkeit und denke, «es passiert schon nichts«. Aber wehe, die Lawine kommt doch! Bin ich dann genug fit für eine Rettungsaktion?
In der Theorielektion lernen wir die wichtigsten Grundlagen der Tourenplanung. Prävention ist das Schlüsselwort. Die ideale Tour beginnt nicht beim Aufstieg, sondern schon Tage vor der Tour. Wir lernen Überlegungen und Tools dazu kennen. Wer kommt mit? Wie steht es mit der Fitness? Wie sehen die Wettervoraussagen aus? Die Tour wird in der Topokarte eingezeichnet, das Lawinenbulletin konsultiert und das Gelände mit Hangneigungen studiert. Gute Planung läuft unter dem Gesichtspunkt «gute Tourenläufer und Variantenfahrer sind jene, welche alt werden» (Zitat Martin). Für die Planung gibt es wertvolle Hilfsmittel. Das Faltblatt «Achtung Lawine» ist beim SLF unter www.slf.ch/kat als Download erhältlich. Die Applikation «White Risk» kann in den App-Stores bezogen und unter der Webadresse www.geo.admin.ch die Hangneigung nachgeschaut werden.
Unter Zuhilfenahme des Faltblatts «Achtung Lawine» diskutieren wir das Dreimal-Drei der Planung mit den Phasen der vorausgehenden Planung, der Beurteilung vor Ort und der Einzelhangbeurteilung. In jeder dieser Phasen geht es um Machbarkeits- und Risikobeurteilung und um die Entscheidung zur Durchführung der Tour sowie dem Befahren der einzelnen Hänge. Wir lernen die Lawinengefahrskala von 1 bis 5 kennen. Es fällt auf, dass sie nicht bei «keine Gefahr» sondern bei «Gefahr gering» beginnt und bis zu «Gefahr sehr gross» führt. Wir nutzen die Skala mit der Hangneigung und der graphischen Reduktionsmethode zur Einteilung in die Gefahrenstufen.
Im Gelände üben wir mit angeschnallten Skiern an den Hängen der Parsennregion, Beurteilung vor Ort und Einzelhangbeurteilung. Wir messen mit Hilfe von zwei Stöcken die Hangneigung, um die wichtige Grenze von 30 Grad zu erkennen. Während wir uns in der Parsennhütte verpflegen und Marco Odermatts Abfahrtssieg in Gröden verfolgen, bereiten Lukas und Martin unseren Übungsparcours auf Gotschna vor. Nach einer Instruktion über das richtige Verhalten im Ernstfall, üben wir die Opfersuche mit dem LVS, die Punktsuche mit der Sonde und die Bergung der Opfer mit der Schaufel. Die zwei Stunden verstreichen im Fluge. Mit Begeisterung wird gepeilt, sondiert und gebuddelt. Martin und Lukas geben uns abschliessend die drei Prinzipien der Bergung mit: «Schnell, schnell, schnell». Müde sind wir uns zum Schluss einig: ein solcher Kurs ist für jeden Varianten- und Tourenfahrer eine Bereicherung.
Gabriel Schär, Skiclub Davos Sektion Zürich
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