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Nach Pechsträhne ging schliesslich alles auf

Spitzen-Langläuferin Désirée Steiner blickt recht zufrieden auf die vergangene Saison zurück. Nach einem verkorksten Sommertraining mussten Entscheide getroffen werden – die richtigen.

Pascal
Spalinger
26.05.23 - 18:00 Uhr
Schneesport
Désirée Steiner hat den Aufstieg ins A-Kader geschafft.
Désirée Steiner hat den Aufstieg ins A-Kader geschafft.
Swiss-Ski

Die Vorbereitung auf die vergangene Saison sei alles andere als optimal verlaufen, urteilt Steiner auf Anfrage. Sie sei mehr oder weniger den ganzen Mai über krank gewesen. Und kaum konnte die 24-Jährige wieder im Training mittun, verletzte sie sich in Schweden. Sie habe dadurch zwar zu Saisonbeginn ein Defizit an Trainingskilometern und -stunden gehabt, habe sich aber zusammen mit ihrem Trainer Toni Livers nicht aus dem Konzept bringen lassen und den Aufbau in Ruhe absolvieren können. «Dadurch, dass es am Ende dann doch noch für eine WM-Teilnahme gereicht hat, ist meine Saison recht zufriedenstellend verlaufen», urteilt Désirée Steiner.

Verkettung richtiger Entscheide

Als Höhepunkt der vergangenen Saison bezeichnet Steiner die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im slowenischen Planica. Vor allem sieht die 24-Jährige auch den Ablauf bis zur WM als Highlight an. Denn die Davoserin verzichtete schweren Herzens auf eine Teilnahme an Davos Nordic und nahm stattdessen an einem Sprintrennen des Continentalcups (COC) teil. Der Sieg im besagten Rennen brachte ihr die Qualifikation für den Klassisch-Sprint am Weltcup in Les Rousses (F) ein. Dort wiederum lief sie mit Platz 18 ihre bisherige Bestmarke in einem Weltcup-Sprint heraus, was ihr letztendlich die WM-Qualifikation einbrachte. «Unsere gesamte Planung ist voll aufgegangen, und wir haben die richtigen Entscheide getroffen, auch wenn diese nicht immer einfach waren», stellt Steiner fest.

Ihre guten Klassierungen waren denn auch dafür verantwortlich, dass sie von Swiss-Ski auf die nächste Saison hin vom B- ins A-Kader hochgestuft wurde. «Nun habe ich diesen Schritt endlich geschafft. Erleichterungen deswegen sieht Steiner höchstens darin, dass es nun einfacher sei, Sponsoren zu finden. «Auf dem Blatt sieht das Ganze zwar gut aus, trainieren muss ich in Zukunft jedoch immer noch gleich hart.»

«Nun werden wir uns mehr sehen»

Die Saison war aber auch geprägt vom Rücktritt ihres Bruders Cédric. Der hatte seinen Entschluss seinem engsten Umfeld bereits im August vergangenen Jahres mitgeteilt, durchgesickert war alles jedoch erst kurz vor Saisonende. Einerseits findet Désirée Steiner es «megaschön», dass ihr Bruder seinen Rücktritt geben und nochmals eine Saison lang sein Bestes geben konnte. Andererseits sei sie ob des Entscheids auch traurig gewesen. «Wir waren oft zusammen unterwegs. Niemandem etwas zu verraten, fiel mir nicht schwer. Umso mehr habe ich jedoch die Zeit genossen, ihn zu sehen.» Steiner sieht im Rücktritt ihres Bruders aber auch einen Vorteil: «Nun kann er mich noch besser unterstützen, da er ja selber nicht mehr so oft unterwegs sein wird.»

Hoffnung auf Vorbereitung ohne Verletzung

Betreffend Vorbereitung auf die nächste Saison ändert sich für die Sprint-Spezialistin insofern etwas, als dass sie wieder in einer reinen Frauengruppe trainiert. Zudem stiess eine neue Trainerin zum Team. Man sei guten Mutes, erklärt Steiner. «Ich hoffe vor allem darauf, ohne Krankheit oder Verletzung trainieren zu können.» Aktuell finden in Magglingen die Leistungstests statt, die es jeweils im Frühling und Herbst zu absolvieren gilt. Danach werde man wohl oft in Davos trainieren, meint die 24-Jährige. Einmal pro Monat werde man zudem in Trainingslager reisen. 

Steiner möchte in der nächsten Saison ihren A-Kader-Status verteidigen und konstantere Leistungen sowohl im Sprint als auch in den Distanzrennen erbringen. Da im nächsten Winter keine Grossanlässe wie WM oder Olympische Winterspiele auf dem Programm stehen, erhofft sie sich möglichst viele Weltcup-Einsätze – um dort dann hoffentlich regelmässig in die Top-30 zu laufen.

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