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Schurter: «Ein vierter Platz fehlte in meiner Kollektion»

Im Mountainbike-Rennen in Tokio gewinnt Mathias Flückiger Silber. Der Brite Thomas Pidcock gewinnt souverän, Schurter schafft es knapp nicht aufs Podest, begräbt Olympia aber noch nicht.

26.07.21 - 10:14 Uhr
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Nino Schurter bewältigte die technisch anspruchsvolle Strecke ohne Fehler.
Nino Schurter bewältigte die technisch anspruchsvolle Strecke ohne Fehler.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Schurter kann seinen Olympia-Titel nicht verteidigen, verliert seinen Humor und Kampfgeist gleich nach dem Rennen aber dennoch nicht.

Hier geht es zum Rennbericht:

Schurter zeigte seine Siegambitionen und nahm das Zepter früh in die Hand. Die Spitzengruppe, in der auch Flückiger und Pidcock vertreten waren, zog das Feld in die Länge. «Ich konnte mein Rennen fahren und das Tempo diktieren - bis Pidcock davongezogen ist», so Schurter nach dem Rennen gegenüber SRF.

Schon früh zeichnete sich ab, dass Schurter um Bronze kämpfen würde. Doch ganz am Ende war es der Spanier Valero Serrano, der das Duell für sich entschied und acht Sekunden vor dem Churer ins Ziel fuhr. Schurter bleibt der undankbare vierte Platz. «Ich habe gekämpft um den dritten Platz, aber mehr ist einfach nicht gegangen. Aber ich habe alles gegeben, bin aktiv gefahren von Anfang an – ein vierter Platz hat mir noch gefehlt in meiner Kollektion», so Schurter scherzhaft.

Die Strecke, die technisch anspruchsvoll war, konnte Schurter ohne Fehler bewältigen. Zu schaffen machte sie ihm trotzdem, auch in Kombination mit der Hitze: «Es ist extrem hart gewesen, es war heiss und die Strecke anspruchsvoll. Man konnte sich nie erholen. Man musste in einen Flow reinkommen. Das hatte ich am Anfang.»

Olympia 2024 im Visier?

Auf die Aussage des Reporters, dass es wohl die letzten Olympischen Spiele gewesen seien, entgegnete der 35-jährige Schurter: «Vielleicht ist es noch nicht das Ende gewesen, wer weiss. Mal schauen, wie der Rest der Saison läuft, dann schauen wir, ob es die letzten Spiele waren.»

Tatsächlich fährt Schurter immer noch auf höchstem Niveau. Langsamer sei er nicht geworden, die anderen hätten aber aufgeholt, so SRF-Experte Thomas Frischknecht. Mit Thomas Pidcock und Mathieu van der Poel seien neue Fahrer hinzugekommen und ein Generationenwechsel sei im Gange.

Schurter gehört zudem noch immer zu den besten Technikern im Fahrerfeld. Anders als Flückiger, der bei einem Aufstieg kurz vom Mountainbike musste, oder dem Holländer Mathieu van der Poel, der das Rennen nach einem Sturz beenden musste, unterliefen Schurter keine technischen Fehler auf der anspruchsvollen Strecke am Berg Fuji.

Gut möglich also  erst recht nach seiner heutigen Aussage  dass Schurter an den Olympischen Spielen 2024 in Paris wieder am Start sein wird. Bis dahin könnte er mit einem weiteren Weltcupsieg zum Franzosen Julien Absalon, der in seiner Karriere 33 Weltcupsiege eingefahren hat, aufschliessen. Dann kann er definitiv als bester Mountainbiker aller Zeiten betitelt werden. Schurter hat auch deswegen noch Antrieb, um auf höchstem Level Mountainbike zu fahren. Und das Rennen heute bewies, dass er das noch immer kann.

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