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Pfadi-Trainer Brünggers letzte Chance auf den Meistertitel

In der Handball-NLA beginnt am Mittwoch mit den Viertelfinals die entscheidende Phase. Pfadi Winterthurs Trainer Adrian Brüngger möchte seine letzten Playoffs mit dem Meistertitel krönen.

Agentur
sda
05.05.21 - 04:30 Uhr
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Als Trainer gewann Adrian Brüngger mit Pfadi Winterthur dreimal den Cup, aber noch nie den Meistertitel
Als Trainer gewann Adrian Brüngger mit Pfadi Winterthur dreimal den Cup, aber noch nie den Meistertitel
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Im Februar 2007 übernahm Brüngger interimistisch erstmals das Traineramt bei Pfadi. In der darauffolgenden Saison war er zunächst Assistent von Spielertrainer Markus Baur, dieser blieb allerdings nur bis Ende Jahr, sodass Brüngger per 1. Januar 2008 erneut zum Chef befördert wurde und dies bis heute blieb. Nun hört er auf, bisher hat er drei Cupsiege im Gepäck.

«Es war eine Ansammlung von verschiedenen Gründen», sagte der 45-Jährige im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. So hat er sich neben seinem Job bei den Winterthurern verschiedene andere Standbeine aufgebaut, beispielsweise leitet er seit Juni mit der Omni Hypnosis International die weltweit grösste Hypnoseschule. Brüngger: «Alles zusammen zu machen, ist brutal intensiv. Ab und zu muss man sich verändern. Meine Intuition sagt mir, dass nun der richtige Moment dafür ist.» Es sei allerdings ein langer Prozess gewesen. «So etwas gibst du nicht einfach auf, Handballtrainer ist ein Traumjob für mich.»

Vorerst gilt aber sein ganzer Fokus den Playoffs. Der neunte und letzte Meistertitel der Winterthurer liegt schon 17 Jahre zurück. Unter Brüngger schaffte Pfadi fünfmal den Einzug in den Final - zuletzt dreimal in Serie (die letzte Saison wurde abgebrochen) -, die Krönung blieb aber jedes Mal aus. Diesmal steigt das Team als Qualifikationssieger in die entscheidende Phase, holte es drei Punkte mehr als die Kadetten Schaffhausen, die seit 2005 elfmal den Meisterpokal in die Höhe stemmten.

Brüngger ist optimistisch, dass es diesmal klappt, das sei er aber natürlich auch sonst immer gewesen. «Für uns spricht, dass einige wichtige Spieler im besten Handballeralter angekommen sind.» Ausserdem bringe Kreisläufer Rastko Stojkovic eine Qualität mit, die sie noch nie gehabt hätten. Auch die Formkurve stimmt: Von den letzten zwölf Begegnungen gewannen die Winterthurer deren elf. «Wir haben die Gewissheit, dass wir jeden bezwingen können, wenn wir vernünftig spielen.» Im Viertelfinal ist der RTV Basel der Gegner, der kein Gradmesser sein dürfte.

Der Topfavorit auf den Titel sind aber einmal mehr die Kadetten, die zuerst auf den BSV Bern treffen. Die Schaffhauser konnten aufgrund von Corona-Fällen von Mitte November bis Mitte Dezember keine Spiele bestreiten, weshalb sie seit Anfang Februar 22 Partien bestritten. Nun sind sie erholt. Wie stark die Mannschaft des isländischen Trainers Adalsteinn Eyjolfsson sein kann, bewies sie in der European League, in der sie sich für den Achtelfinal qualifizierte, in dem sie Montpellier auswärts ein 27:27 abtrotzte - zu Hause unterlag sie 25:32. Auch gegen den Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen, das Team von Andy Schmid, schafften die Kadetten ein Unentschieden.

Sehr stark präsentierte sich in der Qualifikation auch das vom früheren Nationalcoach Goran Perkovac betreute Kriens-Luzern (3.). Brüngger traut allerdings auch Suhr-Aarau (4.), St. Otmar St. Gallen (5.) und Wacker Thun (6.) zu, «mindestens im Final zu spielen». Wer schlussendlich den Titel holt, wird auch davon hängen, wer in den entscheidenden Spielen zur Verfügung steht. Letztendlich schwebt über allen das Damoklesschwert Coronavirus in Form von Quarantänen zum falschen Zeitpunkt.

Brüngger spricht aus eigener Erfahrung, hat es ihn im vergangenen November doch selber erwischt. «Ich weiss bis heute nicht, wie ich mich angesteckt habe», sagt er. «Egal wie seriös man sich verhält, es gibt immer einen Zufallsfaktor.» Selber überlässt er aber nichts dem Zufall, schliesslich will er nicht der Unvollendete bleiben.

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