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Marokko steht in der K.o.-Phase

Zum zweiten Mal nach 1986 erreicht Marokko an einer WM die K.o.-Runde. Die Nordafrikaner gewinnen gegen das bereits ausgeschiedene Kanada 2:1 und holen sich überraschend den Gruppensieg.

Agentur
sda
01.12.22 - 22:08 Uhr
Fussball
Die Marokkaner feiern das Weiterkommen
Die Marokkaner feiern das Weiterkommen
KEYSTONE/AP/Pavel Golovkin

Schon früh stellten die Marokkaner die Weichen auf Sieg. Wobei sie sich beim ersten Tor vor allem beim Gegner für die Mithilfe bedanken konnten. Nach einem kurz geratenen Rückpass eilte Kanada-Goalie Milan Borjan aus dem Strafraum raus und kam auch vor dem gegnerischen Stürmer an den Ball. Diesen spielte er jedoch direkt in die Füsse von Hakim Ziyech, wodurch der Chelsea-Angreifer das leere Tor vor sich hatte und locker zur Führung traf.

Keine 20 Minuten später reichte ein langer Ball auf den schnellen Youssef En-Nesyri, der sich gegen seinen Bewacher durchsetzte und Borjan in der nahen Ecke erwischte. Fast wäre der Sevilla-Stürmer unmittelbar vor der Pause zu seinem zweiten Tor gekommen. Doch ein Mitspieler nahm bei seinem Schuss dem Torhüter die Sicht, weshalb der Treffer nicht zählte.

Dazwischen war Kanada, das lange etwas überfordert schien vom forschen Auftreten Marokkos, aus dem Nichts zum Anschlusstreffer gekommen. Marokko-Verteidiger Naif Aguerd lenkte die Hereingabe von Sam Adekugbe so ab, dass er seinen eigenen Torhüter auf dem falschen Fuss erwischte. In den beiden Spielen davor war das defensiv starke Marokko ohne Gegentreffer geblieben.

In der zweiten Halbzeit war Kanada sichtlich bemüht, im insgesamt sechsten WM-Spiel den ersten Punkt zu gewinnen. Am nächsten an den Ausgleich kam Atiba Hutchinson, dessen Kopfball via Latte jedoch auf statt hinter der Torlinie landete.

Keine Wiederholung

Als Marokko 1986 erstmals den WM-Achtelfinal erreichte, traten sie dies ebenfalls als Gruppensieger (vor England, Polen und Portugal). Damals trafen die Marokkaner auf Deutschland, das hinter Dänemark auf dem zweiten Platz gelandet war, und verloren knapp 0:1. Die Deutschen sollten in der Folge bis in den Final ziehen, den sie 2:3 gegen Argentinien verloren.

Fast wäre es in Katar zu einer Wiederholung des Achtelfinal-Duells mit Deutschland gekommen. Doch nach Japans überraschendem Sieg trifft Marokko nun auf Spanien.

Telegramm und Tabelle

Kanada - Marokko 1:2 (1:2)

Al-Thumama Stadium, Doha. - 43'102 Zuschauer. - SR Claus (BRA). - Tore: 4. Ziyech 0:1. 23. En-Nesyri 0:2. 40. Aguerd 1:2 (Eigentor).

Kanada: Borjan; Johnston, Vitoria, Miller; Buchanan, Kaye (60. Hutchinson), Osorio (65. Laryea), Adekugbe (60. Kone); Hoilett (76. Wotherspoon), Larin (60. David), Davies.

Marokko: Bounou; Hakimi (85. Jabrane), Aguerd, Saiss, Mazraoui; Ounahi (76. El Yamiq), Amrabat, Sabiri (65. Amallah); Ziyech (76. Hamdallah), En-Nesyri, Boufal (65. Aboukhlal).

Bemerkungen: Kanada ohne Eustaquio (verletzt). Verwarnungen: 7. Hoilett, 26. Osorio, 47. Adekugbe, 84. Vitoria.

Rangliste: 1. Marokko 3/7 (4:1). 2. Kroatien 3/5 (4:1). 3. Belgien 3/4 (1:2). 4. Kanada 3/0 (2:7).

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