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Die Schweiz empfängt zum Abschluss der Nations League Tschechien

Drei Tage nach dem 2:1-Sieg in Spanien kann die Schweiz den Ligaerhalt in der der Nations League mit einem Remis gegen Tschechien in St. Gallen klarmachen.

Agentur
sda
27.09.22 - 06:00 Uhr
Fussball
Nationalcoach Murat Yakin gibt seinen Schützlingen die Richtung vor
Nationalcoach Murat Yakin gibt seinen Schützlingen die Richtung vor
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Zwar fehlt mit Manuel Akanji aufgrund einer Gelbsperre der beste Mann vom Samstag, mit Fabian Schär steht aber ebenfalls ein formstarker Innenverteidiger als Ersatz bereit, und auch der bei Valencia gesetzte Eray Cömert könnte in die Bresche springen. Ansonsten muss Murat Yakin neben dem ebenfalls gesperrten Ersatzkeeper Jonas Omlin wiederum nur auf Noah Okafor verzichten.

Gegen Tschechien hatte es Anfang Juni zum Auftakt der Nations League in Prag ein 1:2 abgesetzt, das den inzwischen ausgewetzten Fehlstart mit drei Niederlagen in Folge einleitete. Ein neuerlicher Fehltritt gegen die im FIFA-Ranking 16 Positionen weiter hinten angesiedelten Tschechen (Platz 32) scheint nach dem glänzenden Auftritt in Spanien unwahrscheinlich.

Der Schweiz reicht in St. Gallen bereits ein Punkt zum Verbleib in der höchsten Spielklasse der Nations League. Nach der schwachen Leistung in Prag ist die SFV-Auswahl aber auf mehr aus. «Wir wollen siegen. Jeder Sieg ist wichtig für die Mannschaft», sagte Rodriguez am Tag vor seinem 100. Länderspiel.

Tschechiens Probleme

Wenig spricht dagegen, dass sich die Schweiz gegen Tschechien behauptet. Einerseits präsentierte sich das Nationalteam gegen Spanien gut ausbalanciert in einer ausgezeichneten Verfassung. Andererseits befindet sich Tschechien wegen zahlreichen Ausfällen und unglücklich verlaufenen Klubwechseln in einer komplizierten Situation.

Die Mannschaft von Trainer Jaroslav Silhavy ärgerte nach dem Auftaktsieg gegen die Schweiz mit einem 2:2 auch Spanien, verlor die drei folgenden Partien gegen die beiden Gruppenfavoriten aber mit einem Torverhältnis von 0:8. Am Samstag setzte es gegen Portugal zuhause ein 0:4 ab, und im Lauf des Zusammenzugs fielen mit Jakub Brabec, Lukas Masopust und Jakub Jankto drei weitere wichtige Akteure aus.

Mit dem ersten Sieg überhaupt in Spanien hat die Schweiz Tschechien auf den Abstiegsplatz verdrängt. Den Gruppensieg und damit die Teilnahme am Final Four im kommenden Jahr machen Portugal (10 Punkte) und Spanien (8) im Parallelspiel unter sich aus. Portugal geniesst am Dienstag Heimvorteil.

Letztes Spiel vor dem Abflug Richtung WM

Das zweite Duell mit Tschechien ist für die Schweiz das letzte Spiel vor dem Abflug auf die arabische Halbinsel Mitte November zur Winter-WM in Katar. Dort wird das Nationalteam eine Woche vor dem ersten Gruppenspiel gegen Kamerun noch einen Test gegen Ghana absolvieren.

Seine potenzielle WM-Startelf dürfte Murat Yakin zwei Monate vor der WM bis auf wenige Ausnahmen bereits gefunden zu haben. Angenommen, Djibril Sow hat sich mit seinem starken Auftritt gegen Spanien als dritte Mittelfeldkraft neben Captain Granit Xhaka und Remo Freuler festgebissen, gibt es in seinem 4-2-3-1- respektive 4-3-3-System einzig in der Offensive noch ein paar Fragezeichen: Schafft es Haris Seferovic wieder in die Stammelf? Muss Noah Okafor wegen des aufgrund einer Zahnoperation verpassten aktuellen Zusammenzugs noch einmal um seinen Platz zittern? Spielt sich Ruben Vargas noch die Mannschaft, der gegen Spanien mit seinen Cornern die Tore eingeleitet hat?

Xherdan Shaqiri ist auch als Spieler von Chicago Fire im Nationalteam unersetzlich - vorausgesetzt, der fehlende Match-Rhythmus wird ihn nicht noch aus dem Tritt bringen; seine Saison mit Chicago endet am 9. Oktober. Gegen Spanien zeigte er mit starken Offensivaktionen und guter Defensivarbeit, dass ihm der Umstieg vom tiefen Tempo in der MLS keine Mühe bereitet. Auch akzeptiert der 30-Jährige, der im Nationalteam während Xhakas Abwesenheit als Captain fungierte, dass ihn Yakin wieder vom bevorzugten Zentrum auf den rechten Flügel zurückbeordert hat.

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