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Der Drecksarbeiter auf dem Eis

Jahrelang hat Yannick Frehner beim HCD meist in der vierten Linie gespielt. Seit dieser Saison bringt der 26-jährige Vorzeigekämpfer seine Qualitäten an der Seite von HCD-Topskorer Adam Tambellini zur Geltung.

Davoser
Zeitung
27.11.24 - 12:00 Uhr
Eishockey
Yannick Frehner bei der Arbeit gegen Ajoie.
Yannick Frehner bei der Arbeit gegen Ajoie.
Jürgen Staiger
Beim letztendlich noch hart umkämpften 4:3-Heimsieg gegen Ajoie führte der HCD am Samstag nach 19 Minuten scheinbar locker mit 3:0. Alle drei Tore gingen auf das Konto des Blocks von Valentin Nussbaumer. Der Mittelstürmer legte zum 1:0 für Verteidiger Sven Jung auf. Die beiden nächsten Treffer erzielte Adam Tambellini. Beim 3:0 lässt sich Verteidiger Calle Andersson einen Assistpunkt gutschreiben. Nur einer aus dem erfolgreichen Block fehlte auf der Skorerliste: Yannick Frehner. Die wertvolle Rolle des Flügelstürmers zahlt sich oft nicht in Skorerpunkten aus; man sieht sie auf dem Statistikblatt nicht. Das stört ihn nicht. «Ich versuche, den Puck zu erobern oder zurück zu erkämpfen und vor dem gegnerischen Tor mit meiner hartnäckigen Präsenz Raum für meine Mitspieler zu verschaffen, also die Drecksarbeit zu machen. Mit meiner kämpferischen Art will ich Energie ins Spiel bringen; das funktioniert gut», beschreibt Frehner seine Rolle.

Aufstieg in die Ausländerlinie

Das weiss der Davoser Trainerstab um Headcoach Josh Holden zu schätzen. Jahrelang stürmte Frehner meist in der vierten HCD-Reihe. Er fiel als unermüdlicher Kämpfer auf, der sich auch unerschrocken in jeden gegnerischen Schuss wirft. Seit dieser Saison darf Frehner seine Qualitäten in der offensiver ausgerichteten Ausländerlinie neben Tambellini und Simon Ryfors zur Geltung bringen. Tambellini und Ryfors spielten schon letzte Saison bei Rögle in Schweden zusammen. Sie verstehen sich blind. Frehner bildet die ideale Ergänzung. Weil Ryfors seit letztem Dienstag mit einer Knieverletzung wohl bis Weihnachten ausfällt, führt zurzeit Nussbaumer die Sturmlinie als Center an. Nach einer kurzen Angewöhnungszeit beim 6:3-Sieg am letzten Freitag in Bern harmoniert das Trio auch in dieser Besetzung bereits sehr gut, wie es gegen Ajoie bewies.

Lobeshymne für den Topskorer

Topskorer beim HCD ist zurzeit Tambellini. Er liess sich in den ersten 23 Meisterschaftsspielen 11 Tore und 13 Assists notieren. Frehner ist voll des Lobes über seinen kanadischen Sturmpartner. «Tambellini ist extrem smart. Er befindet sich immer am richtigen Ort, ist sehr kaltblütig und hat einen super Schuss. Wenn du ihm den Puck rüber spielst, kannst du schon fast jubeln. Es macht extrem Freude.» Tambellini lese das Spiel sehr gut», erklärt Frehner weiter. «Vielfach gehe ich in die Zweikämpfe und treibe das Spiel an. Tambellini spürt, wo der Puck hingeht und holt ihn. Ich wünschte mir, ich könnte mir die Scheibe mit so wenig Energie wie er holen. Ich muss mich dafür fast auskotzen.»

HCD erstmals seit drei Jahren wieder Leader

Seit dem 6:3-Sieg in Bern und der gleichzeitigen 1:2-Auswärtsniederlage der ZSC Lions gegen Ajoie am letzten Freitag ist der HCD erstmals seit dem 19. November 2021 wieder Meisterschaftsleader. Für Frehner kein Grund zu übertriebener Euphorie: «Es zeigt, dass wir vieles richtig machen. Aber damit können wir uns nichts kaufen. Wir reden lieber nach 52 Quali-Runden und den Playoffs darüber.»

Diese Woche geht es für den HCD mit drei Meisterschaftsspielen innert vier Tagen happig weiter: Am Mittwochabend empfängt er den HC Ambri-Piotta. Tags darauf folgt der Spitzenkampf in Lausanne. Und am Samstag kommt der EHC Biel nach Davos.

Yannick Frehner und Torschütze Adam Tambellini (links) bejubeln das 2:0 gegen Ajoie.
Yannick Frehner und Torschütze Adam Tambellini (links) bejubeln das 2:0 gegen Ajoie.
Jürgen Staiger
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