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Ex-HCD-Sportchef Raeto Raffainer ist nicht mehr CEO des SC Bern

Nach etwas mehr als zwei Jahren ist Schluss: Der Bündner Raeto Raffainer ist nicht länger der Geschäftsführer des SC Berns. Unterschiedliche Auffassungen in der Strategie führten zur Trennung.

Lars
Morger
21.04.23 - 13:45 Uhr
Eishockey
Gescheitert: Raeto Raffainer ist nicht länger CEO des SC Bern.
Gescheitert: Raeto Raffainer ist nicht länger CEO des SC Bern.
Bild Marcel Bierri / Keystone

Im Januar 2021 sorgte Raeto Raffainer in Davos für ein kleines Erdbeben. Der Engadiner, damals Sportchef des HC Davos, verliess den Klub – Knall auf Fall, ohne Vorwarnung. Über Jahre hinweg hätte er das Gesicht des Rekordmeisters sein sollen, zusammen mit Christian Wohlwend den noch wenige Jahre zuvor taumelnden Klub wieder zu alter Grösse zurückführen.

Doch Raffainers Karriereplan verlief anders. Er übernahm beim SC Bern als «Chief Sports Officer», also eine Art übergeordneter Sportchef. Nach seiner Karriere als Spieler legte er eine steile Laufbahn als Funktionär hin. Erst wurde er Nationalmannschaftsdirektor, dann HCD-Sportchef. Der Job beim SCB, bei dem er erst im letzten Sommer zum CEO befördert wurde, war ein weiterer Schritt auf dem Weg ganz an die Spitze des Eishockeys. 

Die Zeit Raffainers in Bern läuft ab

Am Freitagnachmittag vermeldet der SCB nun aber, dass die Zeit Raffainers in der Hauptstadt abgelaufen ist. Wie es in einer Klubmitteilung heisst, sei die strategische Ausrichtung des Engadiners nicht mit jener des Verwaltungsrat deckungsgleich gewesen.

Das dürfte aber nicht der einzige Grund für das krachende Scheitern Raffainers sein. Sportlich lief es dem SCB auch unter der Fuchtel des Bündners nicht nach Wunsch. Im letzten Jahr wurden die Pre-Play-offs verpasst, heuer schaffte man trotz kräftigen Investitionen ins Kader nur über den Umweg den Einzug in die Viertelfinals, wo Biel Endstation bedeutete. Für den stets ambitionierten und mit einer Selbstverständlichkeit auftretenden SCB war dies zu wenig.

Raffainer wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: «Ich wurde vom Entscheid überrascht und bin enttäuscht. Ich bin keiner, der sich der Verantwortung entzieht. Ich hätte gerne weiterhin in Bern gearbeitet.» Damit erhält die bisher makellose Karriere des Bündners erstmals einen Knick. Nachfolger als CEO wird sein Vorgänger. Marc Lüthi, der Mister SCB schlechthin, übernimmt per sofort wieder die Leitung der SCB Eishockey AG.

Lars Morger arbeitet seit 2022 als Redaktor Sport mit Schwerpunkt Eishockey und Schwingen für die Sportredaktion der «Südostschweiz»-Medienfamilie.

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