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Die HCD-Schweden und der SCB

HCD-Stürmer Joachim Nordström hat am Wochenende die beiden Partien gegen den SCB (mit-)geprägt. Beim 4:2-Sieg in Bern liess sich der Schwede einen Treffer und zwei Assists notieren, 48 Stunden später traf der er in Davos beim 2:3 nach Verlängerung zum 1:1. Bitterer als die Heimniederlage war für den HCD die schwere Verletzung, die Magnus Nygren erlitt.

Davoser
Zeitung
24.01.23 - 17:21 Uhr
Eishockey
Joakim Nordström (rechts) verteidigt den Puck gegen Berns Christian Pinana.
Joakim Nordström (rechts) verteidigt den Puck gegen Berns Christian Pinana.
ürgen Staiger

«Es war ein hartes, enges Spiel. Schade, dass wir in der Verlängerung den zweiten Punkt nicht holten», sagt Joakim Nordström wenige Minuten nach der 2:3-Niederlage im Kabinengang des Davoser Eisstadions. Er sei dennoch stolz auf das ganze Team, betont der schwedische Stürmer. «Einmal mehr in dieser Saison machten wir einen Rückstand wett und retteten uns mit dem zweiten Ausgleichstreffer in die Verlängerung. Ich bin froh, dass wir wenigstens einen Punkt holten. Aber natürlich wollten wir gewinnen. Leider nutzten wir verschiedene guten Torchancen in den ersten 30 Spielminuten zu wenig. Da hätten wir vorentscheidend in Führung gehen müssen.» In der Tat: 4,8 Sekunden vor der ersten Pause hatte Nordström einen Weitschuss von Magnus Nygren unhaltbar zum 1:1 abgelenkt. 9:3 zugunsten des HCD lautete das Schussverhältnis nach dem ersten Drittel. Und in der ersten Hälfte des Mittelabschnitts spielten die Davoser Einbahn-Eishockey, doch den Puck brachten sie in dieser Phase nicht an Berns Goalie Philip Wüthrich vorbei, oder dann zielten sie knapp neben das Gehäuse. Das rächte sich, denn Colton Sceviour erzielte für die Gäste unmittelbar nach Ablauf einer Davoser Strafe den zweiten Berner Treffer (32.).

Ein Wellental der Gefühle erlebte HCD-Stürmer Leon Bristedt. Der Schwede erzielte in der 56. Minute den hochverdienten Ausgleich zum 2:2. Im Mitteldrittel scheiterte er hingegen bei einem Penalty (36.) an Wüthrich. Und auch in der Verlängerung wurde Bristedt bei einem Solovorstoss vom Berner Goalie gestoppt. Pech hatte Andres Ambühl bei einem Pfostenschuss in der letzten Minute des dritten Drittels. Es wäre der Siegtreffer gewesen. Stattdessen entschied der gebürtige Davoser Ramon Untersander nach 158 Sekunden in der Verlängerung die Partie zugunsten der Berner.

Zwei Powerplay-Tore und zwei Shorthander in Bern

«Übers Ganze gesehen war es aus unserer Sicht dennoch ein ziemlich gutes Wochenende», bilanziert Nordström, der bei allen sechs Davoser Treffern auf dem Eis stand. «Die Partien vom Freitag und Sonntag verliefen beide sehr eng. Der grösste Unterschied bestand in den Special Teams.» In Bern hatte Nordström nach einem 0:2-Rückstand den Davosern mit einem Shorthander, einem Treffer in Unterzahl, neues Leben eingehaucht (25.). Noch im Mitteldrittel kehrten die Bündner mit zwei Powerplay-Toren von Bristedt (35.) und Dominik Egli (40.) die Partie. Zum 4:2-Schlussresultat traf Ambühl in Unterzahl nach einem Pass von Nordstrom ins leere Berner Tor.

Saisonende für Magnus Nygren

In der 40. Minute stockte am Sonntagabend nicht nur Spielern und Staff, sondern auch allen 3973 Zuschauern im Stadion der Atem. Magnus Nygren verkantete sich im Eis und verdrehte sich dabei den rechten Unterschenkel und Fuss. Der HCD-Verteidiger erlitt eine Unterschenkelfraktur. Gestern wurde er bereits operiert. Für den Schweden bedeutet die schwere Verletzungen das Saisonende; der Match gegen Bern war folglich sein letzter in den Davoser Farben. Denn bereits vor Weihnachten hatte sich Nygren, der seit 2017 für den HCD spielt, entschieden, auf nächste Saison in seine Heimat zu seinem Stammclub Färjestad zurückzukehren. HCD-Sportchef Jan Alston obliegt nun die schwierige Aufgabe, möglichst rasch schon für die laufende Meisterschaft einen weiteren ausländischen Verteidiger zu verpflichten. Verfügbar wäre zurzeit Toni Sund. Er bestritt Ende Saison 2020/21 schon einmal acht Partien für den HCD, worauf er ein paar Wochen später mit Finnland WM-Silber holte. Letzte Saison gewann Sund mit dem schwedischen Spitzenklub Rögle die Champions Hockey League.

HCD verpflichtet Jules Sturny

Einen Zuzug gab HCD-Sportchef Alston bereits am Sonntagabend an der Medienkonferenz vor der Partie bekannt: Per sofort wechselt der 26-jährige Jules Sturny von den SCL Tigers nach Davos. Mit diesem Transfer soll der HCD-Angriff nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Raphael Prassl und Yannick Frehner mehr Breite erhalten. Sturny debütierte 2019 in der National League bei den SCL Tigers, nachdem er in der Swiss League beim EHC Visp drei Saisons lang zu den Leistungsträgern gehört hatte. Inzwischen hat der 183 Zentimeter grosse und 84 Kilogramm schwere Flügel 168 Partien in der NL absolviert und dabei 31 Skorerpunkte erzielt (16 Tore/15 Assists). Sturny unterschrieb beim HCD einen Vertrag bis Ende dieser Saison. Möglicherweise debütiert er bereits heute Abend im Heimspiel gegen Lugano. (ca)

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