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Bündner Unihockeyteams kommen nicht vom Fleck: Im Cup bedeutet gar ein B-Ligist Endstation

Am Wochenende waren die drei Bündner Unihockeyteams der höchsten Liga doppelt gefordert. Nur zwei von sechs Partien wurden gewonnen. Je einmal jubeln dürfen Piranha Chur im Cup und Chur Unihockey in der Meisterschaft.

Stefan
Salzmann
14.10.24 - 08:03 Uhr
Regionalsport
Sieg im Cup, Niederlage in der Liga: Piranha Chur steht sinnbildlich für das stetige Auf und Ab der Bündner Unihockeyteams in dieser Saison.
Sieg im Cup, Niederlage in der Liga: Piranha Chur steht sinnbildlich für das stetige Auf und Ab der Bündner Unihockeyteams in dieser Saison.
Bild Dani Ammann

Blamage am Samstag, Vollerfolg am Sonntag

Starten wir mit der erfreulichen Meldung. Am Sonntagabend feiert Chur Unihockey in Zürich gegen die Grasshoppers einen wichtigen Sieg. Gegen den kriselnden Double-Gewinner aus dem Jahr 2022 gibts einen 4:3-Auswärtssieg. Früh liegen die Churer durch den schon die ganze Saison überzeugenden Neuzugang Adam Nilsson in Führung. Kurz darauf sorgt Verteidiger Nico Branger für die 2-Tore-Führung. Bloss: Der Vorsprung hält nur bis Mitte des zweiten Drittels. Dann können die Zürcher wieder ausgleichen. Im Schlussdrittel ist es zuerst Nadir Monighetti und kurz darauf Daniel Sesulka, die mit ihren Treffern die Grasshoppers noch tiefer in die Krise schiessen. Das Tor zum 3:4 ist nur noch Resultatkosmetik. Schön auch, dass für einmal nicht nur die erste Linie um die beiden Schweden Martin Östholm und Nilsson trifft. Damit klettern die Churer vom zwölften und letzten Tabellenrang auf Platz 9.

Grasshopper Club Zürich – Chur Unihockey 3:4 (1:2, 1:0, 1:2)
Sporthalle Hardau, Zürich. 277 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 7. A. Nilsson (M. Östholm) 0:1. 12. N. Branger (N. Monighetti) 0:2. 15. T. Bolin (F. Göldi) 1:2. 28. K. Bier (D. Dürler) 2:2. 45. N. Monighetti (L. Schlegel) 2:3. 58. D. Sesulka (T. Mettier) 2:4. 59. T. Bolin (K. Bier) 3:4.
Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey.

Die sonntägliche Leistung in der Meisterschaft ist umso erstaunlicher, weil Chur Unihockey sich am Tag zuvor im Cup-Achtelfinal blamiert. In Fribourg – bestens bekannt als Gegner in den letztjährigen Auf-/Abstiegsspielen – nehmen die Cup-Ambitionen der Churer ein unerwartetes Ende. Mit 5:6 müssen sich die Bündner dem mittelmässig in die Saison gestarteten B-Ligisten geschlagen geben. Und dies, obwohl Chur Unihockey nach einem zwischenzeitlichen 2:4-Rückstand kurz vor der zweiten Drittelspause mit 5:4 führt. Doch der Ausgleichstreffer und der einzige Treffer im Schlussabschnitt besiegeln das Aus.

Viel zu viele Gegentore

Noch unerfreulicher als den Churern läuft es am Wochenende Alligator Malans. Am Samstag scheiden die Bündner Herrschäftler im Cup-Achtelfinal gegen Meisterschaftskonkurrent Köniz Bern aus, am Sonntag ist das zweite Berner Team (Wiler-Ersigen) in der Liga eine Nummer zu gross. Zuerst aber zum Samstag. Schon das Startdrittel ist in der Sporthalle Lust in Maienfeld im Endeffekt eine zu grosse Hypothek fürs Heimteam. Trotz früher 1:0-Führung durch Martin Sindelar, liegen die Alligatoren schnell mit 1:3 und zum Ende des Mitteldrittels mit 2:4 zurück. In der Folge kommen die Bündner Herrschäftler zwar noch mehrmals bis auf ein Tor heran, können die Partie aber nicht mehr zu ihren Gunsten drehen und verlieren am Ende mit 7:8.

Einen Schritt zu spät: Sinnbildlich für Alligator Malans steht in diesem Fall Damian Rohner (rechts).
Einen Schritt zu spät: Sinnbildlich für Alligator Malans steht in diesem Fall Damian Rohner (rechts).
Bild Livia Mauerhofer

Im Liga-Alltag ist Alligator Malans am Tag darauf dann weit weg von einem möglichen Punktgewinn. Auswärts gegen Wiler-Ersigen liegen die Bündner nach 24 Minuten mit 0:4 zurück. Durch Tore von Rasmus Enström und Damian Rohner flammt kurzzeitig im Mittelabschnitt ein wenig Hoffnung auf, weil Wiler-Ersigen aber keine Minute später den fünften Treffer erzielt, ist die Sache schon vor dem Schlussdrittel quasi entschieden. In diesem treffen auch nur noch die Gastgeber. Mit vier Toren sorgen sie für das deutliche Schlussresultat von 2:9 aus Bündner Sicht. Was nicht nur an diesem Tag, sondern auch am Samstag auffällt: Alligator Malans kassiert viel zu viele Gegentore. Und dies, obwohl Trainer Thomas Berger dafür bekannt ist, seinen Fokus stark auf die Defensive zu richten. Es gibt in der zweiwöchigen Nationalmannschaftspause also viel zu tun.  

SV Wiler-Ersigen – UHC Alligator Malans 9:2 (3:0, 2:2, 4:0)
Sporthalle Sportzentrum Zuchwil, Zuchwil. 443 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 6. M. Störi (A. Hollenstein) 1:0. 16. M. Vogt (N. Siegenthaler) 2:0. 20. J. Bürki (M. Louis) 3:0. 24. Y. Wyss (S. Laubscher) 4:0. 28. R. Enström (J. Britt) 4:1. 37. D. Rohner 4:2. 38. M. Vogt (N. Siegenthaler) 5:2. 55. G. Persici (S. Laubscher) 6:2. 57. M. Louis (J. Bürki) 7:2. 57. G. Thöni (M. Vogt) 8:2. 60. J. Bürki (A. Hollenstein) 9:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 2mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans.

Fatales Schlussdrittel

Besser macht es Piranha Chur im Cup-Achtelfinal. Als klarer Favorit gegen den B-Ligisten aus Nesslau lassen die Bündnerinnen nie Zweifel aufkommen, wer in den Viertelfinal einziehen wird. Mit 6:0 siegen die Churerinnen im Toggenburg klar und deutlich. 

Gelungenes Comeback: Trotzdem Niederlage feiert Vanessa Koch (Mitte) mit zwei Treffern eine tolle Rückkehr ins Team von Piranha Chur.
Gelungenes Comeback: Trotzdem Niederlage feiert Vanessa Koch (Mitte) mit zwei Treffern eine tolle Rückkehr ins Team von Piranha Chur.
Bild Dani Ammann

Am Tag darauf läuft alles nach Plan. Gegen den letztjährigen Finalisten Emmental Zollbrück liegen die Bündnerinnen nach einem Drittel mit 3:0 und nach dem zweiten Abschnitt mit 4:1 vorne. Vor allem Comebackerin Vanessa Koch, die später zur besten Spielerin der Churerinnen ausgezeichnet wird, mag mit einem Doppelpack zu überzeugen. Doch im Schlussdrittel stimmt nicht mehr viel zusammen bei den Gastgeberinnen. Bis zur 49. Minute gleichen die Emmentalerinnen aus. Die letzten zwei Treffer kassiert Piranha-Torhüterin Ronja Florin unglücklich durch die Beine. Mit dem 0:5 im Schlussdrittel geht der bereits sicher geglaubte Sieg mit 4:6 verloren. Auch die Meisterschaft der Frauen pausiert nun während zwei Wochen.

Piranha Chur – Skorpion Emmental Zollbrück 4:6 (3:0, 1:1, 0:5)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 218 Zuschauer. SR Kink/Marty.
Tore: 5. E. Trojankova (N. Capatt) 1:0. 7. V. Koch (A. Niggli) 2:0. 13. N. Capatt (S. Joelsson) 3:0. 33. M. Gerber (M. Siegenthaler) 3:1. 35. V. Koch (R. Florin) 4:1. 42. C. Haldemann (N. Spichiger) 4:2. 46. L. Hanimann (C. Grundbacher) 4:3. 49. L. Hanimann (E. Chuda) 4:4. 52. C. Grundbacher (N. Ritter) 4:5. 57. L. Hanimann (N. Spichiger) 4:6.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen piranha chur. 2mal 2 Minuten gegen Skorpion Emmental Zollbrück.

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