Unterzahltor, Honka-Schnitzer, Pfostenschüsse - HCD gewinnt Spektakelspiel gegen Zug
Ausverkaufte Hütte, diverse Aufreger - der HC Davos bezwingt Zug in einem Spiel mit Play-off-Charakter mit 3:2. Und baut seine Siegesserie weiter aus.
Ausverkaufte Hütte, diverse Aufreger - der HC Davos bezwingt Zug in einem Spiel mit Play-off-Charakter mit 3:2. Und baut seine Siegesserie weiter aus.
So lief das Spiel
Acht Spiele, sieben Siege. Wer kann diesen HCD stoppen? Wenns nach Adam Tambellini geht: keiner. Schon nach wenigen Sekunden kommt der Davoser Topskorer zum Abschluss, scheitert aber an Zug-Goalie Wolf. Und nach knapp acht Minuten wird das Davoser Eisstadion erstmals zur Festhütte. In Unterzahl (!) erkämpft sich Corvi hinter dem Zuger Tor die Scheibe und bedient im Slot Stransky. Der Tscheche fackelt nicht lange. Bloss: Die Führung hält gerade einmal 92 Sekunden. Im selben Powerplay trifft Vozenilek zum 1:1. Und führt damit eine verrückte Serie weiter (siehe Top 3). Auch in der Folge ist richtig Dampf im Kessel. Muggli lässt im Zweikampf mit dem schnellen Zadina das Bein stellen – die Refs lassen aber weiter laufen. Die Strafe gibts kurz darauf gegen Torschütze Vozenilek. Zählbares schaut für Davos im Powerplay nichts raus. Dafür gerät Stransky mit einem Zuger aneinander. Und sorgt dafür, dass der Puls auch auf den Rängen hoch bleibt. Eishockey wird auch noch gespielt. Und zwar ziemlich rasant. Wingerli verpasst kurz vor der ersten Pause nur knapp das 2:1 für die Gäste.
Das Spektakel geht auch in Drittel Nummer 2 weiter. Erst packt Aeschlimann gegen Senteler die Fanghand aus. Quasi im Gegenzug überlistet Ryfors Wolf zum 2:1. Und: Diesmal hält die Führung länger. Auch während einer Strafe gegen Ambühl wirds kaum brenzlig. Im Gegenteil: Honka scheitert bei einem Konter an Wolf. Und kaum wieder komplett, verzieht Stransky nur knapp. Der nächste Aufreger: der Schnitzer von Honka. Als letzter Mann stolpert der Verteidiger bei der Scheibenannahme. Hofmann sagt mit dem 2:2 Dankeschön. Kurz darauf rettet einmal der Pfosten für Aeschlimann und Co. Erst durch eine Strafe gegen den Ex-Davoser Eggenberger findet der HCD zurück in die Partie. Ambühls Abschluss von der Seite wird noch abgelenkt, bei Anderssons Versuch von der blauen Linie spielt gar noch der Pfosten mit.
Der Start in den Schlussabschnitt ist ein Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Aeschlimann hält mehrmals stark, etwa als Topskorer Vozenilek alleine vor dem Davoser Goalie auftaucht. Auf der anderen Seite fliegt ein Ablenker von Gredig nur knapp am Tor vorbei. Das Tempo ist immens – Play-off-Stimmung im Herbst. Doch wem gelingt der Lucky Punch? Dem HCD! Sechs Minuten vor der Sirene zieht Fora von der blauen Linie einfach mal ab – und erwischt Wolf halbhoch. Der Start in eine heisse Schlussphase? Nein. Weil der HCD das Ding richtig souverän runterschaukelt. Und so den achten Sieg in den letzten neun Spielen feiert.
Top 3
Valentin Nussbaumer: Der beste Schweizer HCD-Torschütze der vergangenen Saison fehlt wie schon am Freitag gegen die Lakers. Grund sind Kopfschmerzen, die er nach einem Check im Spiel gegen Langnau (3:0) spürte. Beim HCD heisst es, der Stürmer werde nach der Länderspielpause wieder zurück sein. Wie übrigens auch Verteidiger Sven Jung.
Michael Fora: Der Verteidiger macht das 3:2. Und ist mit vier Treffern bester Schweizer Torschütze beim HCD in dieser Saison.
Daniel Vozenilek: Die Serie wird immer irrer. Elf Spiele in Folge hat der Tscheche nun schon getroffen. Gegen Davos ist er im Powerplay nach knapp zehn Minuten erfolgreich. Und beendet so die weisse Weste des HCD. 145 Minuten blieben die Bündner zuletzt ohne Gegentor.
So gehts weiter
Nati-Pause! Vier Davoser sind in den nächsten Tagen mit ihren Nationalteams unterwegs. Michael Fora, Andres Ambühl und Enzo Corvi stehen im Schweizer Aufgebot für den Karjala Cup. Bei den Tschechen ist Filip Zadina dabei. In der Liga gehts am 13. November gegen Kloten weiter. Das nächste Heimspiel steht für Davos am Samstag, 16. November gegen Gottéron an.
Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz.
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