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Keine Punkte für den HCD im Heimspiel gegen den Meister

Der HC Davos zeigt im Heimspiel gegen die ZSC Lions eine gute Leistung und hält mit dem Titelverteidiger mit. Unmittelbar vor der zweiten Pause kassiert er aber ein wegweisendes Gegentor. Schliesslich verliert der HCD mit 2:3.

Bernhard
Camenisch
06.10.24 - 18:06 Uhr
Regionalsport
Wo ist der Puck? ZSC-Spieler Yannick Zehnder sucht noch, HCD-Stürmer Filip Zadina hat ihn direkt vor dem Visier.
Wo ist der Puck? ZSC-Spieler Yannick Zehnder sucht noch, HCD-Stürmer Filip Zadina hat ihn direkt vor dem Visier.
Bild Jürgen Staiger / Keystone

Das Spiel

In Davos wird am Sonntagnachmittag Geschichte geschrieben. Denn für HCD-Captain Andres Ambühl ist es das 1269. Spiel in der National League, wodurch der 41-jährige mit Beat Gerber, der von 1999 bis 2023 für Langnau und Bern verteidigte, gleichzieht.

Denn deutlichen besseren Start verzeichnen die ZSC Lions. Sie sind in den ersten acht Minuten gefühlt permanent am Puck und belohnen sich in der 4. Minute mit dem Führungstreffer. Derek Grant legt zurück auf Rudolfs Balcers, und der Lette kann unbedrängt einnetzen. Bis zur ersten guten Davoser Möglichkeit vergehen fast neun Minuten. Matej Stransky schiesst vorbei, kurz darauf pariert ZSC-Goalie Robin Zumbühl gegen HCD-Topskorer Adam Tambellini. In der 16. Minute ist das Können von Davos-Torhüter Sandro Aeschlimann gefragt. Er wehrt gegen den alleine auf ihn zustürmenden Grant ab.

Weil nach dem Zürcher Startfurioso der HCD zulegt und läuferisch mithält, ist es eine Partie mit viel Tempo. Im gleichen Stil geht es im Mitteldrittel weiter. Und mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der 25. Minute jubeln die Davoser über das 1:1. Tambellini hat nach dem Querpass von Yannick Frehner keine Mühe, zu verwerten. Frehner hat wenig später den Führungstreffer auf dem Stock, scheitert aber an Zumbühl. Unmittelbar vor Spielhälfte wird Balcers mit einem langen Pass auf die Reise geschickt. Er lupft den Puck alleine vor Aeschlimann backhand übers Tor. Praktisch im Gegenzu hat Enzo Corvi auf der anderen Seite eine Topmöglichkeit, lässt diese aber aus. In der letzten Minute des Mitteldrittels muss Davos-Stürmer Simon Ryfors auf die Strafbank. Dies nützt der Meister für seinen ersten (!) Powerplaytreffer in der laufenden Saison. Der Handgelenkschuss von Verteidiger Mikko Lehtonen ist zwar nicht scharf, aber platziert. Aeschlimann hat viel Verkehr vor seinem Tor und sieht den Puck nicht. Vier Sekunden vor der Pausensirene gehen die Lions zum zweiten Mal in Führung.

Dieses Tor gibt den Lions Aufwind. In den ersten Minuten des dritten Drittels überstehen sie eine Strafe von Denis Malgin und kontrollieren ansonsten das Geschehen. Dann profitieren die Gäste in der 47. Minute davon, dass Enzo Guebey die Scheibe hinter dem eigenen Tor nach einem ungenauen Rückpass von Davyd Barandun nicht kontrollieren kann. Über Jesper Fröden kommt der Puck zu Santtu Kinnunen, und der finnische Verteidgiger trifft aus spitzem Winkel haargenau zum 3:1 für die Zürcher. Aeschlimann verhindert in der 49. Minute gegen Yannick Zehnder die Entscheidung, im Gegenzug vergibt Valentin Nussbaumer alleine vor Zumbühl, als er am Tor vorbeischiesst. Knapp 200 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit macht es Julius Honka noch einmal spannend. Der Verteidiger geht mit Ambühl in den Angriff, profitiert von dessen Vorarbeit und lässt Zumbühl aus nächster Nähe beim Schuss über die Fanghand keine Chance – nur noch 3:2 für die Lions. Mit zusätzlichem Feldspieler versuchen die Davoser danach alles, vor dem eigenen Tor muss aber Filip Zadina den Torhüter spielen und verhindert so den Schuss ins leere Tor. Vorne gelingt den Davoser nichts mehr. In einer attraktiven, intensiven Partie gehen die Lions vor 5662 Zuschauerinnen und Zuschauern als Sieger vom Eis.

Die Top 3

Mikko Lehtonen: In der Abwehr ist der Finne bei den Lions ein gewohnt sicherer Wert und in der Offensive gelingt ihm mit dem 2:1 kurz vor der zweiten Pause das wegweisende Tor.

Yannick Frehner: Der HCD-Stürmer kämpft wie gewohnt und setzt in der Sturmlinie mit Simon Ryfors und Adam Tambellini auch offensive Akzente – nicht nur mit seinem Assist zum 1:1-Ausgleich.

Robin Zumbühl: Der 25-jährige Torhüter kommt hinter Simon Hrubec nicht oft zum Einsatz. Das Spiel in Davos ist sein zweites in der laufenden Saison, und Zumbühl gibt mit seinen Paraden eine exzellente Visitenkarte ab.

So geht’s weiter

Sein nächstes Spiel bestreitet der HCD am Donnerstag ab 20 Uhr zu Hause gegen den SC Bern. Mit seiner 1270. Partie in der National League wird Ambühl dann den neuen Ligarekord aufstellen. Fünf Minuten vor Spielbeginn gibt es für den HCD-Captain die Ehrung auf dem Eis.

Davos – ZSC Lions 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)
5662 Zuschauer. – SR Lemelin (USA)/Hungerbühler, Gurtner/Meusy.
Tore: 4. Balcers (Grant) 0:1. 25. Tambellini (Frehner, Honka) 1:1. 40. (39:56) Lehtonen (Ausschluss Ryfors) 1:2. 47. Kinnunen (Frödén, Baechler) 1:3. 57. Honka (Ambühl) 2:3. 
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Davos, 5-mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
Davos: Aeschlimann; Honka, Dahlbeck; Fora, Gross; Andersson, Barandun; Guebey; Stransky, Corvi, Ambühl; Frehner, Ryfors, Tambellini; Knak, Nussbaumer, Zadina; Wieser, Gredig, Parrée.
ZSC Lions: Zumbühl; Weber, Kukan; Kinnunen, Marti; Trutmann, Lehtonen; Bünzli; Frödén, Lammikko, Baechler; Malgin, Grant, Balcers; Baltisberger, Sigrist, Riedi; Rohrer, Henry, Zehnder; Graf.
Bemerkungen: Davos ohne Egli, Jung, Kessler und Nordström (alle verletzt), ZSC Lions ohne Andrighetto, Geering, Denis Hollenstein (alle verletzt) und Hrubec (überzähliger Ausländer). – 58:03 Time-out Davos. Davos ab 58:47 ohne Torhüter.

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