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Deutsche Ermittler nehmen Schweizer Sprengstoffkäufer fest

Deutsche Ermittler haben am Montag in Stuttgart zwei Schweizer beim Kauf von Sprengstoff festgenommen. Sie werden verdächtigt, dass sie diesen bei einer Straftat in der Schweiz einsetzen wollten.

Agentur
sda
23.06.22 - 15:24 Uhr
Blaulicht
Die deutschen Behörden waren dem mutmasslichen Schweizer Sprengstoffkäufer im Darknet auf die Spure gekommen. (Symbolbild)
Die deutschen Behörden waren dem mutmasslichen Schweizer Sprengstoffkäufer im Darknet auf die Spure gekommen. (Symbolbild)
KEYSTONE/EPA/SASCHA STEINBACH

Eine erste Auswertung der Beweismittel habe den dringenden Tatverdacht ergeben, dass der 24-Jährige Haupttäter zusammen mit einem 26-jährigen Bekannten den Sprengstoff «mutmasslich bei einer geplanten Straftat in einer schweizerischen Grossstadt verwenden wollte». Das teilten die Staatsanwaltschaft (StA) und das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA BW) am Donnerstag mit.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen lägen jedoch keine Hinweise auf einen politisch motivierten Hintergrund vor. Weitere Details zur Planung wurden zunächst nicht genannt.

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Bundesanwaltschaft (BA) teilten auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, sie hätten Kenntnis von den Verhaftungen. Das Fedpol arbeite eng mit den zuständigen Schweizer Behörden und den Behörden von Baden-Württemberg zusammen. Die BA habe aber in diesem Zusammenhang kein Strafverfahren eröffnet.

Spuren im Darknet

Die StA und das LKA ermittelten bereits seit Anfang Juni gegen die beiden Männer wegen des Verdachts auf «Verabredung eines Explosionsverbrechens». Auf ihre Spur waren sie durch einen Tipp und durch Ermittlungen im sogenannten Darknet gekommen, einem versteckten und anonymen Teil des Internets.

Dort waren sie nach eigenen Angaben auf einen Nutzer gestossen, der unter anderem Sprengstoff kaufen wollte. Am Montag konnten deutsche Spezialkräfte die zwei Männer dann vorläufig festnehmen, als sie den Kauf in Stuttgart-Degerloch umsetzen wollten. Die beiden Tatverdächtigen wurden am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt und befinden sich nun in Untersuchungshaft.

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