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Aargauerin wegen mehrfachen versuchten Mordes verurteilt

Das Bezirksgericht Zofingen AG hat eine 33-jährige Frau zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt, aufgeschoben zugunsten einer stationären psychiatrischen Therapie. Sie hatte gemäss Urteil 2017 zweimal versucht, ihren damaligen Ehemann zu ermorden.

Agentur
sda
28.05.21 - 15:03 Uhr
Blaulicht
Der Ehemann der Verurteilten wurde beim Brand im Jahr 2017 schwer verletzt. (Archivbild)
Der Ehemann der Verurteilten wurde beim Brand im Jahr 2017 schwer verletzt. (Archivbild)
Kantonspolizei Aargau

Neben dem mehrfachen versuchten Mord wurde die Frau auch wegen qualifizierter Brandstiftung, wegen Betrugs, mehrfachen Pfändungsbetrugs und mehrfacher Urkundenfälschung schuldig gesprochen, wie das Gericht am Freitag bekannt gab. Die Gutachterin hatte bei der Verurteilten eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Die Schweizerin befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug.

Der Staatsanwalt forderte beim Prozess am Donnerstag eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren, ebenfalls aufgeschoben für eine stationäre Therapie. Diese Strafe wird auch als «kleine Verwahrung» bezeichnet. Der Verteidiger der Frau plädierte für eine Freiheitsstrafe von maximal acht Jahren.

Staatsanwalt: «klarer Plan»

Laut dem Staatsanwalt wollte sie ihren Mann nach einem klaren Plan ermorden. Sie habe versucht, ihn zu verbrennen sowie ihn mit Gas und vergiftetem Kartoffelsalat und Birchermüesli zu töten. Ausserdem habe sie den Kontakt zu einem Auftragsmörder gesucht. Verurteilt wurde die Frau nun jedoch ausschliesslich für das versuchte Verbrennen und das vergiftete Birchermüesli.

Motiv der Frau sei gewesen, die Schieflage der Familienfinanzen zu verheimlichen, sagte der Staatsanwalt. Ihr Mann habe nichts von der finanziellen Misere gewusst.

Der Verteidiger der Angeklagten sagte, sie habe den Verbrennungsversuch zugegeben. Für die früheren Tötungsversuche gebe es jedoch nur mangelnde Beweise.

Benzingetränkte Decke angezündet

Die 33-Jährige gestand, ihren damaligen Mann 2017 im Haus der Familie in Zofingen mit einer benzingetränkten Decke zugedeckt und diese angezündet zu haben. Der Ehemann wurde bei der darauf folgenden Explosion schwer verletzt. Sie habe ihn vom Leiden erlösen wollen, das sie ihm angetan habe, sagte die Schweizerin vor Gericht unter Tränen. «Es tut mir so leid.»

Frühere Tötungsversuche bestritt die Frau. So habe sie nicht versucht, ihren damaligen Mann zu vergiften.

Mit Helikopter ins Spital

Der Brand in einem Einfamilienhaus in Zofingen war in der Nacht des 30. August 2017 ausgebrochen. Der damals 36-jährige Ehemann wurde mit einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen.

Noch am gleichen Tag geriet die Ehefrau des Verletzten unter Verdacht, den Brand gelegt zu haben. Beim Brand blieben die Frau selbst und ihre beiden Kinder unverletzt.

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