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«Wir haben wirklich Grund zu feiern»

Marco Hobi, Gemeinderat, ist Handwerker mit Leib und Seele. Er findet, dass wir privilegiert sind, hier wohnen zu können, und freut sich deshalb sehr über die 800-Jahr-Feiern.

Conradin
Liesch
17.05.22 - 10:00 Uhr
Politik
Marco Hobi (Die Mitte) ist seit 2021 im Gemeinderat und der GPK
Marco Hobi (Die Mitte) ist seit 2021 im Gemeinderat und der GPK
ZVG

Nach der Schulzeit in Klosters machte Marco Hobi eine Lehre als Sanitärinstallateur. Anschliessend absolvierte er die Rekrutenschule als Motorfahrer. Im Züribiet schloss er schliesslich noch eine Zusatzlehre als Heizungsmonteur ab; Schweissarbeiten mit Metall faszinierten ihn immer mehr.

Doch dann ging es erst einmal in die Ferne: Mit Rucksack und zwei Kollegen trampte Marco rund neun Monate rund um die Welt: «Ich bin mit viel Erlebtem aber wenig Rappen zurückgekommen», erinnert er sich.

Handwerk hat einen goldenen Boden

Sein Bruder Hampi bot ihm dann, gerade zur rechten Zeit, einen Job in seiner Kunstschlosserei an. Seit bald 30 Jahren arbeiten die beiden zusammen, Marco ist inzwischen schon lange Mitinhaber. Die Firma ist gewachsen und hat zwei Mal aus Platzgründen den Standort gewechselt; jetzt ist sie in Küblis ansässig. Das habe den Vorteil, dass auch vermehrt Aufträge aus dem Tal hereinkämen, sagt Marco Hobi, «aber wir sind immer noch hundertprozentig Klosterser!»

Marco Hobi ist Handwerker mit Leib und Seele, er sagt: «Handwerk hat wirklich einen goldenen Boden, danach lebe ich. Als Handwerker im ‹Übergwändli› hat man immer gute Chancen. Und wir geben dies weiter und bilden immer wieder Lehrlinge aus.» Er bedauert und kann es fast nicht verstehen, dass das Handwerk heutzutage nicht mehr geschätzt wird: «Denn gute Handwerker wird es immer brauchen.»

Auch Wohnraum für ältere Menschen

Wie für viele andere Gemeinderäte ist auch für Hobi momentan das Thema «Wohnraum für Einheimische» sehr weit oben auf der Pendenzenliste. «Ich bin der Meinung, dass nicht jeder ein Einfamilienhaus bauen kann. Man kann aber doch auch etwas anderes versuchen, mit Wohnbau-Genossenschaften, wie das in den Städten praktiziert wird», ist er überzeugt. «Aber es braucht ja nicht nur Wohnraum für Familien: Auch ältere Menschen, die finanziell schwächer sind, sollten hierbleiben können. Im Alter ziehen sie eine kleine Wohnung ihrem grossen Haus vor und könnten dann dieses Jüngeren zur Verfügung stellen.

Die Arbeit im Gemeinderat schätzt er als angenehm ein: «Auch informiert werden wir gut», sagt er. Sorge macht ihm, dass es schwer ist, die Einheimischen dafür zu begeistern: «Es ist wichtig, gerade junge Leute zu motivieren, mitzumachen und sich zu engagieren – nicht nur in der Politik. Wenn man zusammen etwas auf die Beine stellt, das dann gelingt, ist das doch ein schönes Gefühl.»

Marco weiss, wovon er spricht, ist er doch seit vielen Jahren als Bauchef im OK des Gatschiefer-Openairs dabei. Überhaupt schätzt er das aktive Vereinsleben in der Gemeinde: «Ohne all die engagierten Vereine mit ihren Mitgliedern wäre es sicher schwierig, eine 800-Jahr-Feier in diesem Rahmen zu organisieren», meint er begeistert. «Wir sind privilegiert, hier zu wohnen», ergänzt Marco Hobi, «und haben wirklich Grund zu feiern».

Einheimische und Gewerbe nicht vergessen

Es freut ihn, dass die Gemeinde viel für den Tourismus macht: «Das ist nach wie vor wichtig, und wir müssen den wirklich tollen Infrastrukturen Sorge tragen, denn diese können ja nicht nur von den Gästen genutzt werden, sondern auch von den Einheimischen, also von uns allen.»

Die Arbeit in der Geschäftsprüfungskommission hat Marco Hobi viele Einblicke in die Gemeinde und deren Geschäftstätigkeiten gegeben: «Mir ist bewusst geworden, wie gross und anspruchsvoll dieser ganze Betrieb ist und was alles dahintersteckt. Wir haben sehr viele tolle Leute, die bei uns arbeiten, sei es in der Werkgruppe und in der Verwaltung, und einen sehr guten Job machen», sagt er zum Abschluss begeistert.

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