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Steinschlagverbauung Gruobenwald

Unter der Projektleitung des Amtes für Wald und Naturgefahren (AWN) wurde das Projekt Steinschlagschutzverbauung Gruobenwald entwickelt, welches in den nächsten drei Jahren umgesetzt wird.

Klosterser
Zeitung
02.07.22 - 06:01 Uhr
Politik

Das Gebiet zwischen dem Tschägibach und dem Gruobenstutz ist durch Steinschlag gefährdet. Aus dem Ausbruchgebiet Sattelfluh traten schon wiederholt Stein- und Blockschläge auf. Dank der Schutzfunktion des Waldes konnten grössere Ereignisse verhindert werden. Vereinzelt wurden aber auch Baumtreffer bis auf die Strasse und zum Trasse der Rhätischen Bahn beobachtet. Die nachhaltige Schutzwirkung des Waldes ist aufgrund ausbleibender Verjüngung in Gefahr. Das Schadenpotenzial ist in diesem Gebiet gross und auf mehrere Akteure verteilt. So sind Siedlungsgebiet, Kantonsstrasse, die Nationalstrasse und die RhB im potenziellen Gefahren­bereich. Die vereinzelt bestehenden Schutz­verbauungen (Holzpalisaden, Bruchsteinmauer, Fallboden, Erddämme) sind in einem schlechten Zustand und nicht auf das Bemessungsszenario dimensioniert.

Schutzdämme und -Netze

Aufgrund des schon lange bekannten Gefahren- und Schadenpotenzials sind Massnahmen in diesem Gebiet zwingend notwendig. Das Projekt sieht eine Kombination von Schutzdämmen und Steinschlagschutznetzen vor. Die vorgeschlagenen Massnahmen schützen im Bereich der Verkehrsträger vor einem Szenario mit einer Blockgrösse von 1 m3 wie es alle 30–100 Jahre vorkommen kann und im Bereich der Siedlung vor einem 100-jährlichen Szenario mit einer Blockgrösse 2 m3. Das Restrisiko durch grösser Blöcke wird akzeptiert. Die Wirksamkeit der Massnahmen liegt bei einem Nutzen-/ Kostenverhältnis von 1.2, das heisst der Nutzen ist auch rechnerisch höher als die Kosten und somit kostenwirksam. Durch die Schutzbauten wird es zudem erst möglich sein die Schutzwaldpflege zu ­intensivieren.

Baustart im August

Sämtliche Nutzniesser (Bund (ASTRA), Kanton (TBA), RHB, Gemeinde Klosters) beteiligen sich am Projekt. Die Gemeinde Klosters tritt als Bauherrin auf, hat aber insgesamt nur rund 5 Prozent der Gesamtkosten von 4.6 Mio. Franken zu tragen.

Die Vorbereitungsarbeiten haben bereits im letzten Jahr mit den Baugrunduntersuchungen begonnen und werden zurzeit mit den notwendigen Holzereiarbeiten fortgeführt. Das Bauprojekt sieht eine Umsetzung in drei Etappen von 2022 bis 2024 vor. Der eigentliche Baustart ist im August dieses Jahres geplant.

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