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So haben die Bündner Gemeinden abgestimmt und gewählt

Nicht nur auf nationaler Ebene wird am Sonntag abgestimmt, auch über diverse kommunale Vorlagen hat das Bündner Stimmvolk zu entscheiden. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Südostschweiz
15.05.22 - 11:00 Uhr
Politik

Ticker

Die wichtigsten kommunalen Entscheide vom Sonntag im Kurzüberblick:

  • Der Flimser Souverän spricht 5,5 Millionen Franken für den Kauf des Berghauses «Foppa» und weitere Massnahmen.
  • Der SVP-Politiker Domenic Toutsch wird zum Gemeindepräsidenten von Zernez gewählt.
  • Schiers tritt nicht aus dem gemeinsam mit Fideris, Furna und Jenaz betriebenen Schulverband aus.
  • Poschiavo investiert rund neun Millionen Franken in ein Kleinkraftwerk und acht Millionen Franken in eine Bewässerungsanlage.
  • Grüsch kann den Ersatzneubau ihrer Mehrzweckhalle realisieren.
  • Das Stimmvolk von Ilanz/Glion hat deutlich Ja gesagt zur Entwicklung am Bahnhof.
  • Arosa sagt Ja zu besseren Voraussetzungen für Schneesportler.
  • Der Campingplatz Gravas in Vaz/Obervaz kann erweitert werden.
  • Der Souverän der Gemeinde Disentis hat die Voraussetzungen für eine neue Rodelbahn geschaffen. 
  • David Sonderegger wurde neu in den Klosterser Gemeindevorstand gewählt. Bei den Ersatzwahlen für den Schulrat wurde Tino Camozzi gewählt.
  • Die Gemeinde Felsberg hat die Jahresrechnung des vergangenen Jahres angenommen.
  • In Sumvitg wurde ein Kredit für die Sanierung der Forst- und Alpstrasse Via Naustgel genehmigt.

Arosa sagt Ja zu besseren Voraussetzungen für Schneesportler

Die Aroser Stimmbevölkerung hat über die Teilrevision der Ortsplanung Schneesportgebiet Arosa Ost entschieden. Sie nimmt die Vorlage mit 530:505 Stimmen an, wie die Gemeinde am Sonntag mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 46 Prozent.

Mit den Vorhaben der Teilrevision solle das Gebiet Tschuggen-Weisshorn gestärkt werden, heisst es im Planungs- und Mitwirkungsbericht. Unter anderem solle ein neuer Weg dazu beitragen, dass das Gebiet auch für den Sommertourismus besser genutzt werden kann, die Beschneiung solle stellenweise ausgebaut werden und mit Anpassungen am Gelände oder am Wald soll die Wintersportnutzung allgemein verbessert werden.

«Die gezielten Eingriffe in die Natur werden direkt kompensiert», heisst es im Bericht weiter. Einerseits geschehe dies durch Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen aufgrund der Waldrodung, aber auch durch eine neue Wald- und Wildschonzone im Gebiet Usserwald.

Ebenfalls abgestimmt wurde in Arosa über die Übertragung der GKL-Wasserrechtskonzession auf Arosa Energie. Bei einer Stimmbeteiligung von rund 39 Prozent wurde diese Vorlage mit 776:89 Stimmen angenommen. Ebenfalls zugestimmt hat das Stimmvolk der Vorlage «Unterschutzstellung Sapüner- und Fondeierbach». Dies mit 733:141 Stimmen bei rund 39 Prozent Stimmbeteiligung. (red)

Bevölkerung steht hinter den Plänen: Rund um den Bahnhof Ilanz wird sich so einiges verändern.
Bevölkerung steht hinter den Plänen: Rund um den Bahnhof Ilanz wird sich so einiges verändern.
Bild Archiv

Klares Ja zur Entwicklung am Bahnhof

In Ilanz/Glion hat das Stimmvolk am Sonntag an der Urne deutlich Ja gesagt zur Teilrevision der Ortsplanung für die Arealentwicklung rund um den Ilanzer Bahnhof. Die Zustimmung erfolgte laut Mitteilung der Gemeinde mit 1137:267 Stimmen. Die Anpassung der Ortsplanung ist nötig, um die dort projektierten Vorhaben umsetzen zu können: einen Neubau des Bahnhofsgebäudes durch die Rhätische Bahn mit Schalter, Tourismusempfang, Detailhändler, Bildungszentrum Surselva, Büros und Wohnungen, einen neuen Postautoplatz am Ort der heutigen Park-and-Ride-Fläche, deren Verschiebung auf die Nordseite des Bahnhofs und eine Freizeitnutzung im Gebiet Pendas zwischen Bahnhof und Vorderrhein.

Für die Neugestaltung des Bahnhofareals hatte die Urnengemeinde schon im November 2018 einen Verpflichtungskredit von 7,95 Millionen Franken gesprochen. (red)

Toutsch ist neuer Gemeindepräsident von Zernez

Domenic Toutsch (SVP) heisst der neue Gemeindepräsident von Zernez. Der 54-Jährige Zernezer ist mit einem überragenden Resultat von 498 Stimmen von insgesamt 712 gültigen Stimmen gewählt worden. Weit abgeschlagen auf Platz 2 lag Fadri Guler aus Brail mit 140 Stimmen (Die Mitte) und den dritten Platzg machte Linard Martinelli (Die Mitte) aus Lavin mit 71 Stimmen. Der Rest ging an einzelne Personen. Toutsch war bereits  vor der Fusion während neun Jahren Präsident der Gemeinde Zernez. (fh)

Der Campingplatz Gravas kann erweitert werden

In Vaz/Obervaz kann Platz für zusätzliche Stellplätze beim Campingplatz Gravas geschaffen werden. Die Stimmberechtigten der Gemeinde haben die dafür notwendige Teilrevision der Ortsplanung mit 677:195 Stimmen angenommen. Wie es in einer Mitteilung der Gemeinde heisst, lag die Stimmbeteiligung bei rund 49 Prozent.

Die Anpassungen wurden laut Abstimmungsbotschaft notwendig, weil durch eine Teilrevision der Ortsplanung vom Februar eine 600 Quadratmeter grosse Fläche neu in der Gewässerraum- beziehungsweise in der Gefahrenzone liegt. So können 27 Stellplätze des einzigen Campingplatzes auf dem Gemeindegebiet nicht mehr genutzt werden. Weil die Nachfrage nach Stellplätzen anhaltend hoch sei, sei ein Ersatz von grosser Bedeutung. Mit der Annahme der Vorlage am 15. Mai kann der Campingplatz erweitert werden. (red)

Überraschendes Plus in Felsberg

Die Gemeinde Felsberg hat die Jahresrechnung des vergangenen Jahres mit 714:27 Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 40,5 Prozent, wie es auf der Website der Gemeinde heisst. Die Jahresrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 304 400 Franken ab – erwartet worden war ein Defizit von 399 100 Franken. Das überraschende Plus begründet die Gemeinde mit tiefer prognostizierten Steuereinnahmen sowie zurückgestellten oder noch nicht abgeschlossenen Investitionen. Der Aufwand lag bei knapp 10,33 Millionen Franken, die Abschreibungen betrugen 861 500 Franken. (red)

Das architektonische Konzept hat überzeugt: So wird sich die neue Mehrzweckhalle in Grüsch präsentieren.
Das architektonische Konzept hat überzeugt: So wird sich die neue Mehrzweckhalle in Grüsch präsentieren.
Visualisierung Pressebild

Grüsch kann neue Mehrzweckhalle bauen

Die Gemeinde Grüsch kann den Ersatzneubau ihrer rund 100-jährigen Mehrzweckhalle realisieren. Das Grüscher Stimmvolk hat am Sonntag den Baukredit in Höhe von 13,85 Millionen Franken klar und deutlich mit 704:162 Stimmen bewilligt. Dies bei einer Stimmbeteiligung von 53,9 Prozent.

Mit den Bauarbeiten soll 2023 begonnen werden, der Bezug der neuen Halle ist für Sommer 2025 geplant. (red)

Bahn frei für Rodelbahn in Caischavedra

Der Souverän der Gemeinde Disentis hat am Sonntag an der Urne die ortsplanerischen Voraussetzungen für die von den Bergbahnen in Caischavedra geplante neue Rodelbahn geschaffen. Das Ja zur entsprechenden Teilrevision der Ortsplanung erfolgte gemäss Protokoll der Gemeinde mit 610:173 Stimmen.

Die Linienführung der Rodelbahn wurde laut Abstimmungsbotschaft mit Rücksicht auf die vorhandenen Naturschutzobjekte festgelegt. Nötig war ausserdem die Ausscheidung eines Gewässerraums für den Bach, der heute den Perimeter des ehemaligen Seeleins bei Caischavedra durchfliesst. In den Erschliessungsplan integriert werden musste sodann ein ohne Bewilligung erstellter Spielplatz, für den anschliessend eine nachträgliche Legalisierung einzuleiten ist. Nach der Beschwerdeauflage wird für den Sommer der Regierungsentscheid zur Teilrevision erhofft. (jfp)

Sonderegger neuer Klosterser Gemeindevorstand

In einer Ersatzwahl wurde am Sonntag David Sonderegger (parteilos) neu in den fünfköpfigen Klosterser Gemeindevorstand gewählt. Er war offziell der einzige Kandidat und folgt auf Eva Waldburger (FDP), die im Januar ihre Demission per Ende Juli eingereicht hatte. Insgesamt wurden 642 gültige Stimmzettel gezählt, Sonderegger erhielt 400 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 30,4 Prozent. Bei den Ersatzwahlen für den Klosterser Schulrat wurde Tino Camozzi mit 424 Stimmen gewählt. Seine Kandidatur war offziell ebenfalls die einzige. (béz)

Sumvitg saniert die ​Via Naustgel

Der Souverän der Gemeinde Sumvitg hat am Sonntag an der Urne einen Bruttokredit von 2,4 Millionen Franken für die Sanierung der Forst- und Alpstrasse Via Naustgel genehmigt. Das Ja erfolgte laut Abstimmungsprotokoll mit 356:126 Stimmen. Die gut sieben Kilometer lange Via Naustgel, erbaut zwischen 1965 und 1980, befindet sich gemäss Botschaft zum Urnengang in einem eher schlechten Zustand und bedarf einer Erneuerung. Sie gilt als wichtig für die Waldbewirtschaftung, sichert aber auch den Zugang zur Alp Naustgel.

Die geplanten erste Sanierungsetappe für 955’000 Franken, die den eigentlichen Waldweg betrifft, wird vom Kanton mit 72 Prozent subventioniert. Bei den beiden weiteren Etappen ist die Höhe der Beiträge aktuell noch nicht endgültig festgelegt, wie aus der Botschaft hervorgeht. (jfp)

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