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Musikalische Grundschule: Stadt löst Vertrag mit Singschule per sofort auf

Ab dem kommenden Montag erbringt die Stadt Chur die eine Wochenlektion Musikalische Grundschule für alle 1. Klassen selber. Der Vertrag mit der Singschule wird vorzeitig aufgelöst.

Südostschweiz
26.01.23 - 17:40 Uhr
Politik
Feuer entfachen: Durch die musikalische Früherziehung sollen sich Kinder fürs Singen oder für ein Instrument begeistern.
Feuer entfachen: Durch die musikalische Früherziehung sollen sich Kinder fürs Singen oder für ein Instrument begeistern.
Bild Olivia Aebli-Item

Ab dem kommenden Montag wird die Stadt Chur den musikalischen Grundunterricht selbst finanzieren. Noch werden Lehrpersonen von der Singschule dafür bezahlt und sind auch über die Singschule angestellt, doch wird diese zunehmend von finanziellen und personellen Sorgen geplagt. Deshalb haben sich die Stadt Chur und die Singschule darauf geeinigt, die Leistungsvereinbarung aufzulösen.  Wie aus einer Medienmitteilung vom Donnerstag hervorgeht, haben sich der Stadtrat und der Vorstand der Singschule gemeinsam darauf geeinigt. Letztere wolle dem Personal auf diese Art und Weise mehr Sicherheit bieten. Und so wird den betroffenen Lehrpersonen per 30. Januar eine Anstellung bei der Stadt angeboten. Diese wird aber bis Ende Schuljahr 2023/2024 befristet sein, um kein Präjudiz für anderweitige entschiede des Gemeinderates zu schaffen.

Der Gemeinderat wird im Juni darüber befinden müssen, wie es dann mit der musikalischen Grundschule weitergeht. Ihre Zukunft ist nur für ein Jahr gesichert. 

Zwei Stunden zu viel Unterricht

Die Musikalische Grundschule in Chur ist nun seit zwei Monaten Dauerthema in Chur. Anfang Dezember, als plötzlich die Möglichkeit im Raum stand, die Stadt könnte den musikalischen Grundunterricht in Zukunft streichen, was wiederum Churer Lehrpersonen in Aufruhr versetzte. Um zu verstehen, warum plötzlich von «streichen» die Rede war, muss man weiter zurückblicken.

Eingeführt wurde das Bildungsangebot im Jahr 2011. Mit der Umstellung auf Blockzeiten hat die Stadt Chur zwei zusätzliche Unterrichtsstunden geschaffen: eine Stunde Musik und eine Stunde Sport. Seit der Einführung des Lehrplans 21 haben Erstklässlerinnen und Erstklässler nun aber wieder zwei Stunden zu viel Unterricht. Darüber zerbrach man sich lange den Kopf, um eine Lösung zu finden. Mitte Dezember kam dann die Meldung, die Stadt Chur würde den musikalischen Grundunterricht um ein weiteres Jahr verlängern. Danach könnte er allerdings nur noch auf freiwilliger Basis angeboten werden. Doch auch diese Möglichkeit stiess nicht nur auf Zuspruch. Wie es letztendlich weitergeht, das muss der Gemeinderat im Juni entscheiden.

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