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«Sehr geehrte Frau Landratspräsidentin»

Für viele Anwesende der ­Landratssitzung vom letzten Donnerstag war diese Anrede ungewohnt. Denn erstmals seit 2006 präsidiert wieder eine Frau den Grossen Landrat (GL). Alexandra Bossi (FDP) durfte sodann auch die Begrüssungs­rede halten.

Andri
Dürst
19.01.22 - 12:00 Uhr
Politik
Alexandra Bossi (mitte oben) amtet heuer als höchste Davoserin.
Alexandra Bossi (mitte oben) amtet heuer als höchste Davoserin.
ad

«Ich bin weder eine Feministin noch eine Quotenfrau», betonte Bossi in ihrer Rede. Es sei aber wichtig, dass sich Frauen in der Politik einbringen würden. «Sie ­machen keine bessere Politik, aber eine andere». Losgelöst von der Geschlechterfrage, ging sie zudem auf die aktuelle Situation ein und rückte die Pflichten der Politiker in den Vordergrund. «Lassen Sie uns Mut haben, in eine neue Welt zu schreiten», motivierte Bossi die An­wesenden.

Anschliessend ging man zum üblichen Ratsgeschehen über. Die Präsidien der Geschäftsprüfungs- und der Raum­planungskommission mussten besetzt werden. Gewählt wurden die SVP-Ver­treter Scott Rüesch respektive Kaspar Hoffmann.

Mehr «Manpower» Bike- und Wanderwege

Nach der «Monster-Debatte» zum Postulat von Ballmoos (siehe Artikel nebenan) stand das Traktandum «Stelle als Leiter Bike- und Wanderwege» auf dem Programm. Da der eigentlich dafür ­zuständige Departementsvorsteher, Statthalter Stefan Walser (SP), verhindert war, übernahm dessen Stellvertreter, Landrat Simi Valär (FDP), die Präsentation der Vorlage. «Die Trail-Crew, die von der ­Gemeinde, der DDO und den Berg­bahnen gegründet worden ist, ist komplett am Anschlag», berichtete Valär. Deshalb ­habe man bereits für das Budget 2021 die Stelle als Leiter Bike- und Wanderwege vorgesehen. Da sich aber das Wege-Entflechtungsprojekt Rinerhorn-Jakobshorn verzögert habe, wartete man mit der ­Besetzung der Stelle noch ab. Valär zeigte sich zuversichtlich, dass die Baubewilligung für die teilweise neu anzulegenden Wege zeitnah eintreffe. Der GL stimmte oppositionslos zu, besagte Stelle auszuschreiben und per 1. Mai zu besetzen. Hans Vetsch (parteilos) erkundigte sich aber noch, was der Stelleninhaber im Winter mache. Valär erklärte, dass in ­Zusammenhang mit dem Bike-Masterplan auf Jahre hinaus zahlreiche ­Planungsarbeiten anstünden.

HCD, Wolf und Corona auf der Prioritätenliste

Unter «Mitteilungen des Kleinen Landrats» informierte Landammann Philipp Wilhelm (SP) über den durch die Spengler-Cup-Absage arg gebeutelten HCD. «Es geht darum, das Überleben des Clubs zu sichern», stellte ein bekennender HCD-Fan Wilhelm klar. Der Club müsse nun eine Aufarbeitung machen, um die Ausmasse des finanziellen Verlusts aufzuzeigen. Es gebe zwar einen Rettungsschirm, aber ob dieser wirklich ausreiche, sei noch unklar. Der Landammann hielt fest, dass es denkbar sei, dem HCD mit einem Mieterlass für die Eishalle unter die Arme zu greifen. Ebenfalls informierte der SP-Politiker zum Thema «Wolf». In Davos rüste man sich mittels einer Arbeitsgruppe für den nächsten Frühling, damit man im Falle einer Wolfspräsenz rasch reagieren könne. «Die Situation kann sich schnell ändern», so Wilhelm.

Landrat Jürg Zürcher (FDP) wusste Interessantes zu den Covid-Testcentern zu berichten. Er blickte auf die Entstehung der drei Container-Testcenter zurück und konnte auch diverse Zahlen nennen. Sowohl in den Containern als auch beim Testcenter Spital konnte eine markante Zunahme der Positivitätsrate zwischen Weihnachten und Neujahr festgestellt werden.

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