×

Mehr als 100 Festnahmen bei tagelangen Unruhen auf Salomonen

Bei mehrtägigen gewalttätigen Protesten auf den Salomon-Inseln im Südpazifik hat die Polizei mehr als 100 Menschen festgenommen. Sie würden verdächtigt, an Ausschreitungen und Plünderungen beteiligt gewesen zu sein, teilte die Polizei in der Nacht auf Samstag mit. Die Behörde rief dazu auf, die Plünderungen und das Anzünden von Gebäuden zu unterlassen. Andernfalls drohten weitere Festnahmen, hiess es. In der Hauptstadt Honiara hatten Demonstranten seit Mittwoch den Rücktritt von Premierminister Manasseh Sogavare gefordert, den dieser jedoch bislang ablehnte.

Agentur
sda
27.11.21 - 14:14 Uhr
Politik
Trümmer liegen auf der Straße vor beschädigten Geschäften in Chinatown. In der Hauptstadt der Salomonen kam es in den vergangenen Tagen bei Protesten gegen die Regierung zu Unruhen. Foto: Piringi Charley/AP/dpa
Trümmer liegen auf der Straße vor beschädigten Geschäften in Chinatown. In der Hauptstadt der Salomonen kam es in den vergangenen Tagen bei Protesten gegen die Regierung zu Unruhen. Foto: Piringi Charley/AP/dpa
Keystone/AP/Piringi Charley

Bei Ausschreitungen seien seither zahlreiche Gebäude, darunter das Parlament und Häuser von Regierungsmitgliedern, angegriffen und teils niedergebrannt sowie Geschäfte geplündert worden, berichteten Medien. Am Freitag trafen aus Australien und Papua-Neuguinea entsandte Sicherheitskräfte ein, die die Polizei vor Ort unterstützen sollten. Die Regierung verhängte zudem bis auf Weiteres eine nächtliche Ausgangssperre in Honiara.

Der kleine Inselstaat hatte 2019 mit Taiwan gebrochen und diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China aufgenommen. Die Entscheidung führte auch vor dem Hintergrund von Investitionen zu innenpolitischen Spannungen.

Im besonders stark betroffenen Stadtteil Chinatown seien drei Leichen in einem ausgebrannten Gebäude gefunden worden, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Polizeisprecher. Die Behörde untersuche derzeit die Todesursache und die Identität der Opfer. Ob ein Zusammenhang mit den Ausschreitungen bestand, blieb zunächst unklar.

Die Kommentarfunktion wurde für diesen Artikel deaktiviert.
Mehr zu Politik MEHR