Eine lehrreiche und bereichernde Zeit
«Eins, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit – wir eilen mit» (Wilhelm Busch). Mein Jahr als Landratspräsident und somit «höchster Davoser» neigt sich dem Ende zu, und im Rückblick verging es wirklich wie im Sauseschritt.
«Eins, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit – wir eilen mit» (Wilhelm Busch). Mein Jahr als Landratspräsident und somit «höchster Davoser» neigt sich dem Ende zu, und im Rückblick verging es wirklich wie im Sauseschritt.

Der Teufel steckt im Detail
Es wurden aber auch einige Grossprojekte angegangen. Zum Beispiel das Gesamtverkehrskonzept (GVK), ein zentrales Element für die Teilnahme am Agglomerationsprogramm des Bundes, das in seiner Breite der Schlüssel ist für eine moderne und nachhaltige Mobilität, die den Bedürfnissen von Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt gerecht werden soll. Allerdings zeigt sich hier die Komplexität eines solchen Projektes und bekanntlich steckt der Teufel im Detail. Das GVK und seine Konsequenzen werden uns also noch einige Zeit beschäftigen, bis alle Ecken und Kanten geglättet sind und in ein mehrheitsfähiges Gesamtkonzept gegossen werden können.
Einmal mehr das Spital
Im Sommer stand das Spital, einmal mehr, auf der Traktandenliste. Es musste der Darlehensvertrag überarbeitet werden, um die Schuldenlast des Spitals zu verringern, zudem wurde ein Investitionsbeitrag à fonds perdu gesprochen, um den Betrieb zu sichern. In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen unter immer grösserem Druck steht, haben wir mit diesem Entscheid nicht nur die finanzielle Stabilität des Spitals gestärkt, sondern auch ein Signal für die Wichtigkeit einer verlässlichen Gesundheitsversorgung in unserer Region gesetzt. Das bietet dem Spital Davos die Möglichkeit, aus einer stabilisierten Situation die nächsten Schritte in die Zukunft zu planen und auch erfolgreich zu gehen.
Zusätzlich zu diesen Geschäften wurde ich auch mit Anliegen konfrontiert, die in meinem Leben bis jetzt nicht so im Fokus standen. So durfte ich zum Beispiel als Überbringer der Grussbotschaft der Gemeinde am Welt-Yoga-Tag einen Einblick in Yoga-Matten, die zugehörigen Übungen und die daraus entstehende Tiefenentspannung erhalten. Der Yoga-Tag fand zudem gleichzeitig mit dem Schwingfest statt, und der Kontrast zwischen den beiden Events war spannend. In einem längeren Brief einer besorgten Dame aus dem Unterland wurde ich auch aufs Ausführlichste über die politisch nicht ganz korrekte Bezeichnung rumhaltiger Schokoladenheissgetränke in Skigebieten aufgeklärt.
Das Stimmvolk sagte nein
Als gelernter Wissenschafter habe ich bei meiner Antrittsrede über das Entstehen von Wissen philosophiert. Und ein Aspekt von Wissen ist auch das Lernen. Und gelernt habe ich unter vielen andern Sachen auch viel über Abstimmungen in Sachen Museumserweiterung. Das war auch meine grösste persönliche Niederlage im 2024. Neben der emotionalen Enttäuschung über das Verpassen einer Chance, eine wundervolle Kunstsammlung nach Davos zu bringen, gab es auch zwei sehr rationale Enttäuschungen. Die erste ist die verpasste Chance für die Davoser und ihre Gäste, ein Zusatzangebot zu schaffen, und die zweite ist die Passivität des Kantons bei einem Investitionsbeitrag zum Projekt. Obwohl die Vorlaufzeit beim Kanton viel länger war als bei den Davoser Stimmbürgern, konnte kein Entscheid oder wenigstens eine Absichtserklärung erzielt werden. Hier haben sich die Exponenten des Kantons nicht übermässig mit Ruhm überschüttet.
Positive Gesamtbilanz
Die Gesamtbilanz des Jahres 2024 fällt aber insgesamt positiv aus, und ich habe dieses Präsidialjahr als Bereicherung empfunden. Bei den Dingen, welche nicht geklappt haben, gilt es, positiv zu bleiben und die sich bietenden Chancen wahrzunehmen. Danken möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen des Grossen und Kleinen Landrats und allen Mitarbeitenden der Gemeinde für die Unterstützung und den unermüdlichen Einsatz für die Gemeinde.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Davoser und Davoserinnen, einen guten Beginn des neuen Jahres. Hinterfragen Sie Informationen aus zweifelhaften Quellen und Re-Postings aus den Social Media vermehrt kritisch, tragen Sie Sorge zu Ihrer Gesundheit und vor allem, bleiben Sie offen für Neues.
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