Davoser Finanzen weiterhin stabil
Trotz gestiegenem Gesamtaufwand rechnet die Gemeinde für 2025 mit einem Überschuss von über 11 Millionen Franken. Auch stehen in den nächsten Jahren wegweisende Entscheidungen an, was die Finanzplanung angeht. Doch sieht die Gemeinde optimistisch in die Zukunft.
Trotz gestiegenem Gesamtaufwand rechnet die Gemeinde für 2025 mit einem Überschuss von über 11 Millionen Franken. Auch stehen in den nächsten Jahren wegweisende Entscheidungen an, was die Finanzplanung angeht. Doch sieht die Gemeinde optimistisch in die Zukunft.

Stabile Erfolgsrechnung trotz Mehrausgaben
Der Anstieg beim Gesamtaufwand ist insbesondere auf verschiedene Massnahmen zur Unterstützung des Spital Davos zurückzuführen. So möchte die Gemeinde im Hinblick auf die in Arbeit befindliche Zukunftsstrategie der Spital Davos AG Bankdarlehen dieser in Form von À-Fonds-perdu-Beiträgen ablösen und auf Rückforderung von bereits gewährten Gemeindedarlehen verzichten. Diese Massnahmen werden Teil einer Botschaft an den Grossen Landrat und zuhanden der Stimmbevölkerung sein, welche auch Infrastrukturmassnahmen beinhalten wird. Auch im Bereich Verkehr ist mit Mehrausgaben zu rechnen. Im Bildungsbereich wird aufgrund der Teilrevision des kantonalen Schulgesetzes ebenfalls mit einem spürbaren Aufwandanstieg gerechnet. Auch die allgemeine Teuerung sowie Massnahmen gegen den verschärften Fachkräftemangel führen zu Mehrausgaben.
Insgesamt steigt der Gesamtaufwand um 3.9 Prozent an. Ohne die einmalig anfallenden Massnahmen betreffend des Spitals würde der Anstieg lediglich 2.1 Prozent betragen. Damit liegt die Gemeinde deutlich unter dem Aufwandsanstieg vergleichbarer Bündner Gemeinden.
Weiterhin hohe Investitionen
Im Budget 2024 waren Nettoinvestitionen in der Höhe von 37 Millionen Franken vorgesehen. Aufgrund von zeitlichen Verschiebungen bei verschiedenen Projekten verringerten sich die Investitionen. Aktuell geht die Gemeinde Davos für das Jahr 2024 von einem Betrag von rund 25 Millionen Franken aus. Für das Budget 2025 wird mit Nettoinvestitionen in der Höhe von 28.5 Millionen gerechnet.
Die geplanten Investitionen verteilen sich über die gesamte Breite der Gemeinde. Neben der Sanierung diverser Strassen und Bushaltestellen sowie der fortlaufenden Erneuerung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur und dem Ausbau der Photovoltaik sind im kommenden Jahr die Sanierung der beiden Schulhäuser in Glaris und Frauenkirch geplant. Weiter wird ein neuer Jugendtreff gebaut, die energetische Sanierung des Kongresszentrums fortgesetzt und die erste Etappe beim Betriebsgebäude Färich gestartet. Dies ist nur ein Ausschnitt aus der vielfältigen Investitionstätigkeit.
Selbstfinanzierungsgrad auch im Vergleich sehr hoch
Erfreulicherweise kann die Gemeinde die geplanten Investitionen zu einem grossen Teil aus eigenen Mitteln finanzieren. 23.3 Millionen Franken können auf diese Weise eingebracht werden, was einem Selbstfinanzierungsgrad von 82 Prozent entspricht. Der Finanzierungsfehlbetrag von 5.2 Millionen kann aufgrund des voraussichtlich guten Ergebnisses der Erfolgsrechnung 2024 sowie der Vorjahre aufgefangen werden. Der Selbstfinanzierungsgrad ist somit, auch im Vergleich mit anderen Gemeinden, erfreulicherweise sehr hoch.
Nettoinvestitionen von 220 Millionen Franken bis 2029
Zusammen mit dem Budget 2025 präsentiert die Gemeinde auch die Finanzplanung bis ins Jahr 2029. Bereits bekannte Grossinvestitionen wie die Umsetzung der Wohnraumstrategie, das Spitalgebäude, die Neugestaltung des Ortszentrum Davos Dorf oder die Arealentwicklung Valentin Meisser werden darin noch präziser abgebildet. Insgesamt rechnet die Gemeinde in den nächsten fünf Jahren mit Nettoinvestitionen von 220 Millionen Franken. Diese Grossinvestitionen lassen sich nicht komplett aus eigenen Mitteln finanzieren und führen zu zusätzlichen Darlehensschulden im Umfang von voraussichtlich rund 45 Millionen Franken. Diesen auf den ersten Blick markanten Anstieg kann die Gemeinde jedoch verkraften und angesichts der grossen Bedeutung der anstehenden Investitionen ist dieser auch vertretbar. Zum Vergleich: Der Bruttoverschuldungsanteil beträgt am Ende der Planungsperiode im Jahr 2029 rund 111 Prozent und liegt damit klar unter dem Mittelwert des Jahres 2023 der Schweizer Städte (139 Prozent) und noch deutlicher unter dem Wert, den die Gemeinde Davos nach der Erweiterung des Kongresszentrums stemmen musste (175 Prozent). Dennoch ist die Gemeinde Davos gefordert, die Investitionen und Erträge weiterhin im Gleichgewicht zu halten. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf kantonaler Ebene, etwa in Bezug auf geplante Steuerabzüge ab dem Jahr 2026.
Gute Aussichten für die nächsten Jahre
Auch wenn die Gemeinde keine Glaskugel hat, blickt man optimistisch in die Zukunft. Generell habe Davos sehr gesunde Finanzen und sei für die anstehenden Grossinvestitionen gewappnet, heisst es von Seite der Gemeinde. 2025 wird nicht nur aufgrund der neuen Legislaturperiode ein sehr wichtiges Jahr. Was Investitionen und somit auch die Stossrichtung in Davos generell angeht, stehen wichtige, wegweisende Entscheide für die Stimmbevölkerung und die Politik an.
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