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Das Kantonsspital Glarus trotzt Corona

Die grösste Glarner Gesundheitseinrichtung verbessert ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Millionen Franken. Einen Verlust schrieb das Kantonsspital Glarus trotzdem. 

Südostschweiz
01.06.22 - 14:07 Uhr
Politik
Verlust gesunken: Das Kantonsspital Glarus hat das zweite Pandemiejahr finanziell besser überstanden als das erste. 
Verlust gesunken: Das Kantonsspital Glarus hat das zweite Pandemiejahr finanziell besser überstanden als das erste. 
Archivbild

Das Kantonsspital Glarus hat im Geschäftsjahr 2021 ein Minus von 1,4 Millionen Franken geschrieben. Das hat die Glarner Gesundheitseinrichtung am Mittwoch mitgeteilt. Trotz Defizit sei die Finanzlage des Spitals aber weiterhin sehr gesund.

Einen Rekord verzeichnete das Kantonsspital Glarus im Jahr 2021 beim Betriebsertrag mit 93,3 Millionen Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ausgaben waren trotzdem grösser als die Einnahmen. 

Im Ergebnis enthalten sind Covid-Entschädigungen über 3 Millionen Franken, welche der Kanton für Mehrkosten im Jahr 2020 bezahlte sowie 0,6 Millionen Franken für Ertragsausfälle. «Diese 0,6 Millionen Franken hat das Kantonsspital Glarus vollumfänglich in Form einer Covid-Prämie an die Mitarbeitenden weitergegeben, um sich auf diesem Weg für ihren ausserordentlichen Einsatz zu bedanken», heisst es in einer Medienmitteilung des Spitals. 

Corona kostet zwei Millionen Franken

Das Kantonsspital hat bei der Umsetzung der Massnahmen zur Bewältigung der Pandemie im Kanton Glarus auch im Jahr 2021 eine zentrale Rolle gespielt. Parallel zum Spitalbetrieb wurde innert kürzester Zeit ein Impf- und Testzentrum aufgebaut.

«Die Pandemie hat den Geschäftsverlauf allerdings wiederum stark belastet und das Spital und die Mitarbeitenden gefordert», heisst es in der Mitteilung. Das Jahr 2021 startete auf dem Höhepunkt der zweiten Coronawelle. Operationen mussten verschoben und Abteilungen geschlossen werden, damit das Spital ausreichend Ressourcen für die Behandlung der Coronakranken zur Verfügung stellen konnte. Erst gegen Sommer hin entspannte sich die Situation.

Für den Einsatz von zusätzlichem Personal sowie für die Bereitstellung von Infrastrukturen zur Umsetzung der tiefgreifenden Schutzkonzepte hat das Spital gemäss seiner Mitteilung 2 Millionen Franken aufgewendet. Der Regierungsrat des Kantons Glarus prüfe eine Übernahme dieser Kosten. 

Mehr Fälle auf der Psychiatrie

Trotz der erschwerten Bedingungen sei es gelungen, die Gesundheitsversorgung für die Glarner Bevölkerung lückenlos auf hohem Niveau sicherzustellen, wird die CEO des Kantonsspitals, Stephanie Hackethal, zitiert. «Die pandemiebedingten Mehrleistungen konnten nur mit abteilungsübergreifender Zusammenarbeit, hoher Flexibilität und dem unermüdlichen Einsatz aller Mitarbeitenden bewältigt werden, wofür wir unendlich dankbar sind.”

Im Jahr 2021 behandelte das Kantonsspital in der Akutsomatik und der Psychiatrie 4576 stationäre Fälle, was einer Steigerung von 203 Fällen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im ambulanten Bereich wurden ebenfalls mehr Patienten und Patientinnen als im Vorjahr betreut. Das entspreche einer Ertragssteigerung von 9,3 Prozent. 

Der Personalbestand wurde um 17,8 Vollzeitstellen erhöht. Per Ende Jahr beschäftigte das Kantonsspital 654 Mitarbeitende.

Lob vom Regierungsrat

Das Kantonsspital hat sein Angebotsspektrum in der Akutgeriatrie mit der Anstellung von Bernard Kistler erweitert. Hermann Redecker ist neuer leitender Arzt auf der Intensivstation. Zur Sicherung der Qualität, damit sämtliche für den Behandlungsprozess notwendigen Instrumente und Geräte gereinigt und hygienisch aufbereitet werden können, hat das Kantonsspital rund sieben Millionen Franken in den Neubau einer Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte investiert. Diese soll im zweiten Halbjahr 2022 eröffnet werden.

Verwaltungsratspräsident Arnold Bachmann blickte an der Generalversammlung der Kantonsspital Glarus AG vom 31. Mai auf ein trotz anhaltender Coronapandemie solides Geschäftsjahr zurück. Die Glarner Regierung nahm in corpore an der Generalversammlung teil und genehmigte im Namen des Kantons als Alleinaktionär den Geschäftsbericht sowie die Jahresrechnung 2021. Der Verwaltungsrat wurde für eine weitere Amtsdauer von einem Jahr wiedergewählt. Landesstatthalter Kaspar Becker lobte als Aktionärsvertreter die Arbeit des Kantonsspitals und dankte im Namen des Regierungsrats und der Glarner Bevölkerung den Verantwortlichen und Mitarbeitenden für den ausserordentlichen Einsatz im vergangenen Jahr. (red)

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