Stimmbevölkerung gegen Erweiterungsbau
Am Sonntag wurde insgesamt über fünf Vorlagen abgestimmt. Überraschenderweise hat sich die Stimmbevölkerung in Davos recht deutlich gegen die Erweiterung des Kirchner Museums entschieden.
Am Sonntag wurde insgesamt über fünf Vorlagen abgestimmt. Überraschenderweise hat sich die Stimmbevölkerung in Davos recht deutlich gegen die Erweiterung des Kirchner Museums entschieden.
«Das Ergebnis nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis, da wir überzeugt sind, dass dieses Projekt eine einmalige Chance für Davos und die kulturelle Positionierung auf internationalem Niveau gewesen wäre», meint Katharina Beisiegel, Direktorin des Kirchner Museums. Man danke aber allen Unterstützerinnen und Unterstützern, welche sich in den vergangenen Monaten für das Projekt eingesetzt hätten. Zudem respektiere man die Entscheidung des Stimmvolks und man werde sich weiterhin mit vollem Einsatz für die kulturelle Weiterentwicklung von Davos einsetzen. Wie es mit der «Sammlung Ulmberg» nun genau weitergehe, sei zurzeit auch noch unklar.
EVP spricht von einem «Warnschuss» für die Davoser Politik
Dass das Projekt abgelehnt wurde, ist doch etwas überraschend. Der grossen Ja-Kampagne stand eigentlich kein wirklicher Nein-Wahlkampf entgegen. Nur die SVP sprach sich gegen das Vorhaben aus. Zudem wurde die Investition im Grossen Landrat mit lediglich einer Gegenstimme durchgewunken. Was schlussendlich den Ausschlag für die negative Entscheidung der Stimmbevölkerung gegeben hat, wird wahrscheinlich nie geklärt werden können. Doch spricht die EVP in einer Medienmitteilung von einem «Warnschuss» für die Politik. Weiter steht in der Mitteilung: «Offenbar wurde der Bogen mit dem vorgesehenen, einzelfallbezogenen und finanziell stattlichem Förderungspaket überspannt. Die von vielen als unnötig grosszügig wahrgenommene Kampagne der Befürworter vermochte nicht zu überzeugen, sondern schadete womöglich dem Anliegen letztlich mehr als es ihm nützte. In Zeiten, in denen die Bevölkerung mit Wohnungsnot und steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen hat und gleichzeitig wichtige öffentliche Dienstleistungen für die Einheimischen kostenpflichtig werden (Busbenutzung mit Skiabonnement, Loipenpass), ist das Verständnis für grossdimensionierte finanzielle Unterstützungen von Einzelprojekten mit wenig unmittelbarem Nutzen für die Stimmberechtigten verständlicherweise nicht übermässig gross.» Ob dies so ist, bleibt offen. Ist allerdings eine interessante Ansicht.
Nationale Vorlagen werden mit einer Ausnahme alle abgelehnt
Abgestimmt wurde am Sonntag allerdings nicht nur in Davos. Vier Nationale Vorlagen standen ebenfalls im Abstimmungsbüchlein. Es waren dies der Autobahnausbau, die Änderung im Obligationenrecht betreffend des Mietrechts in puncto Untermiete und der Kündigung wegen Eigenbedarfs sowie die Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung. Lediglich Letztere wurde gesamtschweizerisch angenommen. Wäre nur in Davos abgestimmt worden, sähe die Sache aber etwas anders aus. So hätte das hiesige Stimmvolk alle Vorlagen bis auf den Ausbau der Autobahn angenommen.
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