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Indien lässt Sputnik V zu

Die indische Arzneimittelzulassungsbehörde hat dem russischen Impfstoff Sputnik V eine Notzulassung erteilt. Das gab der staatliche russische Direktinvestmentfonds RDIF, der das Vakzin im Ausland vermarktet, in der Nacht zum Dienstag bekannt.

Agentur
sda
13.04.21 - 10:33 Uhr
Politik
ARCHIV - Der russische Impfstoff Sputnik V kommt nun auch in Indien zum Einsatz. Foto: Tibor Rosta/MTI/AP/dpa
ARCHIV - Der russische Impfstoff Sputnik V kommt nun auch in Indien zum Einsatz. Foto: Tibor Rosta/MTI/AP/dpa
Keystone/MTI/AP/Tibor Rosta

Indische Pharmafirmen sollen den Impfstoff selbst in Massenproduktion herstellen. Es werde so mit mehr als 850 Millionen Dosen im Jahr gerechnet.

Indien erteilte die Zulassung, nachdem es diese Woche in absoluten Zahlen das nach den USA am meisten von Corona betroffene Land geworden war und Brasilien überholt hatte. Insgesamt gibt es in der grössten Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern mehr als 13,6 Millionen bekannte Infektionen, davon knapp 162 000 in den vergangen 24 Stunden.

Die erfassten Fälle nehmen in dem Land seit Wochen immer stärker zu - es gibt grosse religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen ohne Masken und Abstand. In besonders betroffenen Regionen gibt es Berichte, wonach in Krankenhäusern die Betten knapp werden und einige Impfzentren schliessen mussten, weil ihnen der Impfstoff ausgegangen war.

Gleichzeitig stellt Indien bereits zwei andere Impfstoffe in Massenproduktion her - AstraZeneca und einen einheimisch entwickelten. Davon hat das Land nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 108 Millionen Dosen verimpft.

Weitere 65 Millionen Dosen seien ins Ausland exportiert worden. Das Land ist als Apotheke der Welt bekannt und sollte besonders arme Länder mit Corona-Impfstoff beliefern. Aber seit der immer rascheren Pandemieverbreitung hat Indien seinen Impfstoffexport stark eingeschränkt.

Indien ist das bevölkerungsreichste Land, das Sputnik V zugelassen hat. Insgesamt haben dies dem staatlichen russischen Direktinvestmentfonds RDIF zufolge 60 Länder mit drei Milliarden Menschen getan. Nach späten Studien, die im Fachjournal «The Lancet» publiziert worden sind, ist der russische Impfstoff zu 91,6 Prozent wirksam.

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