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Die Pandemie erschwert den KV-Lehrabgängern den Berufseinstieg

Für junge Berufsleute ist es pandemiebedingt schwieriger geworden, auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen: Von den KV-Lehrabgängern sind weniger erwerbstätig als im Jahr davor, zudem gibt es mehr befristete Anstellungen, zeigt eine Studie.

Agentur
sda
13.04.21 - 15:51 Uhr
Politik
Unterricht am KV Zürich im März 2021: Für Lehrabgänger ist es auf dem Arbeitsmarkt coronabedingt etwas schwieriger geworden - die Jugendlichen bleiben optimistisch. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Unterricht am KV Zürich im März 2021: Für Lehrabgänger ist es auf dem Arbeitsmarkt coronabedingt etwas schwieriger geworden - die Jugendlichen bleiben optimistisch. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

64,8 Prozent der befragten Personen, die im vergangenen Jahr eine KV-Lehre abgeschlossen hatten, waren im November 2020 erwerbstätig. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wie der Kaufmännische Verband am Dienstag mitteilte. Zudem befanden sich 9,1 Prozent der Lehrabgänger auf Stellensuche (plus 3 Prozent).

Damit sei der positive Trend der vergangenen Jahre abrupt beendet worden, heisst es in der Mitteilung. «Die Abnahme der Erwerbsquoten lässt sich auf die schwierige Arbeitsmarktlage im ersten Pandemie-Jahr zurückführen», wird Projektmitarbeiterin Nina Meier zitiert.

Mehr befristete Stellen, mehr Teilzeitstellen

Als «besorgniserregend» bezeichnet der Verband den Umstand, dass sich immer mehr Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger in unsicheren Anstellungsverhältnissen wiederfinden. 2020 habe sich der Anteil jener, die befristet angestellt werden, um fünf Prozent erhöht. «Dies muss kritisch betrachtet werden.» Zumal sich ein Viertel der Betroffenen eine unbefristete Stellung wünschten. Auch bei Teilzeitstellen sei eine Zunahme festzustellen.

«Der deutliche Anstieg von befristeten Arbeitsverträgen, reduzierten Pensen und Teilzeitstellen sind Indikatoren für den durch die wirtschaftlich schwierige Situation erschwerten Berufseinstieg», hält der Kaufmännische Verband fest. «Langfristig kann dies negative Folgen mit sich bringen, wie beispielsweise niedrigere Löhne, aber auch eine Beeinträchtigung der Karrierechancen.»

Mit dem KV verfügten die Jugendlichen aber über eine solide und generalistische Grundbildung, hält der Verband weiter fest. «So sind auch 85,9 Prozent der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger davon überzeugt, dass die kaufmännische Grundbildung eine gute Ausgangslage darstellt.»

Der Kaufmännische Verband befragt die KV-Abgänger in der Schweiz jährlich zu den Arbeitsbedingungen in der Lehre und dem Übertritt ins Berufsleben.

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