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US-Behörde: Impfkampagne erreicht nicht genügend Latinos und Schwarze

Die Corona-Impfkampagne in den USA kommt bislang nur unzureichend bei den Minderheiten der Schwarzen und Latinos an. Rund 18 Prozent der Bevölkerung gelten als Latinos oder hispanischen Ursprungs - sie machen unter den Geimpften aber nur 10,7 Prozent aus, wie die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, am Montag in Washington erklärte. Schwarze und Afroamerikaner stellen demnach rund 12 Prozent der Bevölkerung - aber nur 8,4 Prozent derer, die bislang mindestens eine Impfung erhielten. «Das müssen wir besser machen», forderte Walensky bei einem Briefing des Weissen Hauses.

Agentur
sda
12.04.21 - 20:17 Uhr
Politik
Eine Krankenschwester gibt in Orlando, Florida, eine Spritze mit dem Johnson  Johnson Corona-Impfstoff an einer Drive-Thru-Impfstelle. Foto: Paul Hennessy/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa
Eine Krankenschwester gibt in Orlando, Florida, eine Spritze mit dem Johnson Johnson Corona-Impfstoff an einer Drive-Thru-Impfstelle. Foto: Paul Hennessy/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa
Keystone/SOPA Images via ZUMA Wire/Paul Hennessy

Angehörige der Minderheiten waren von der Pandemie in den USA bislang deutlich stärker betroffen als die weisse Bevölkerungsmehrheit. Trotzdem legen Umfragen nahe, dass es bei Schwarzen und Latinos eine deutlich höhere Skepsis bezüglich Impfungen gibt. Die Regierung bemüht sich, die Impfbereitschaft in diesen Bevölkerungsgruppen nun durch mehrere Initiativen zu erhöhen.

Nach jüngsten Angaben der US-Statistikbehörde sind die Bevölkerungsanteile der Minderheiten sogar noch etwas höher als von Walensky angegeben. Gut 13,4 Prozent der Menschen in den USA gelten demnach als schwarz oder afroamerikanisch, und 18,5 Prozent als Latinos oder hispanischen Ursprungs. Weisse machen rund 60 Prozent der 330 Millionen Einwohner aus. Mit etwa 560 000 Todesopfern zählen die Vereinigten Staaten so viele Corona-Tote wie kein anderes Land der Welt.

Zugleich schreitet die Impfkampagne in den USA derzeit rasant voran - im Schnitt werden täglich gut drei Millionen Menschen geimpft. Seit Mitte Dezember wurden CDC-Daten zufolge landesweit bislang mehr als 187 Millionen Impfdosen gespritzt. Gut 45 Prozent der Erwachsenen haben demnach mindestens eine Impfdosis bekommen, 28 Prozent sind voll geimpft. In den USA wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet.

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