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Unerwünschte Nebenwirkungen bei einer von 1000 Impfungen

Bisher ist bei Swissmedic nach ungefähr einer von 1000 Impfungen eine Meldung über vermutete unerwünschte Nebenwirkungen eingegangen. In über zwei Dritteln der Fälle waren Frauen betroffen. Ein Drittel wurde als schwerwiegend eingestuft.

Agentur
sda
09.04.21 - 17:43 Uhr
Politik
Bis jetzt sind beim Heilmittelinstitut Swissmedic nach einer Corona-Impfung 1174 Meldungen über vermutete unerwünschte Nebenwirkungen eingegangen. (Archivbild)
Bis jetzt sind beim Heilmittelinstitut Swissmedic nach einer Corona-Impfung 1174 Meldungen über vermutete unerwünschte Nebenwirkungen eingegangen. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/Gerald Herbert

Nach rund 1,6 Millionen verabreichten Dosen sind bis am vergangenen Sonntag 1174 Meldungen über unerwünschte Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe eingegangen, wie das Heilmittelinstitut Swissmedic am Freitag mitteilte. Sie betrafen zu fast gleichen Teilen die Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna.

Zwar sei es nicht möglich, die Meldungen direkt mit den Impfungen zu vergleichen, doch retrospektiv zeige sich eine ungefähre Melderate von einer Meldung pro 1000 verimpften Dosen. Bei 68,3 Prozent der Fälle handelte es sich um Frauen. Das mittlere Alter der Betroffenen lag bei 64,9 Jahren, wobei 41,7 Prozent 75-jährig oder älter waren.

Zwei Drittel der Meldungen (66,3 Prozent) galten gemäss Swissmedic als nicht schwerwiegend und betrafen Rötungen, Juckreiz, Schmerzen oder Schwellungen an der Injektionsstelle sowie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost und Müdigkeit. Meistens sei über mehr als eine Reaktion berichtet worden.

In den 396 Fällen, die als schwerwiegend beurteilt wurden, mussten die Personen entweder im Spital behandelt werden oder die Reaktion sei aus anderen Gründen als medizinisch bedeutsam betrachtet worden. In den meisten Fällen seien die Betroffenen aber nicht gefährdet gewesen. Deren Symptome reichten von Fieber, Luftnot, Kopfschmerzen, Erbrechen oder hohem Blutdruck bis zu einer Infektion mit einer Covid-19-Erkrankung.

Herpes-Zoster-Erkrankungen werden untersucht

In 26 der schwerwiegenden Fälle kam es zu einer Reaktivierung von Varicella-Zoster-Viren, die bei der ersten Erkrankung zu Windpocken führen. Die Betroffenen seien im Durchschnitt 72 Jahre alt gewesen. Derzeit werde untersucht, ob «ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den Impfungen und dem Auftreten von Herpes Zoster» bestehe, hiess es weiter.

55 Personen starben «in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung». Sie waren im Durchschnitt 84-jährig und litten mehrheitlich unter schweren Vorerkrankungen. Es gebe bisher in keinem Fall konkrete Hinweise darauf, dass die Impfung die Ursache für den Tod gewesen sei.

Die Meldungen über unerwünschte Nebenwirkungen änderten nichts am «positiven Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Covid-19 Impfstoffe», hiess es weiter. Das bekannte Nebenwirkungsprofil werde dadurch weitgehend bestätigt.

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