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Explosion auf iranischem Schiff im Roten Meer

Ein iranisches Schiff ist am Dienstagabend nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim bei einer Minenexplosion im Roten Meer beschädigt worden. Über die genauen Hintergründe herrschte am Mittwoch noch Unklarheit.

Agentur
sda
07.04.21 - 10:09 Uhr
Politik
HANDOUT - Das iranische Frachtschiff Saviz liegt im Roten Meer vor der Küste des Jemen. Foto: -/Planet Labs Inc./AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Das iranische Frachtschiff Saviz liegt im Roten Meer vor der Küste des Jemen. Foto: -/Planet Labs Inc./AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/Planet Labs Inc./AP/-

Israel äusserte sich zunächst nicht zu einem Bericht der «New York Times», wonach es sich um einen israelischen Angriff gehandelt haben soll. «Wir kommentieren ausländische Medienberichte nicht», sagte eine israelische Militärsprecherin in Tel Aviv.

Die «New York Times» zitierte einen namentlich nicht genannten US-Repräsentanten, der sagte, Israel habe die USA informiert, dass seine Streitkräfte das Schiff angegriffen hätten. Es handele sich dabei um eine Reaktion auf frühere iranische Angriffe auf israelische Schiffe. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Iran im März für eine Explosion auf dem Frachtschiff einer israelischen Firma im Golf von Oman verantwortlich gemacht.

Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim hatte berichtet, das Schiff «Iran-Saviz» sei am Dienstagabend auf eine Mine im Roten Meer gelaufen und durch die Explosion beschädigt worden. Es handele sich um ein Schiff, dessen Aufgabe es sei, iranische Handelsschiffe im Roten Meer zu eskortieren. Tasnim gab keine weiteren Detail an, eine offizielle Bestätigung des Irans lag zunächst nicht vor. Laut der US-Website GlobalSecurity.org wird der beschädigte Frachter von der Marine der Iranischen Revolutionsgarden als Tender eingesetzt.

Israel gilt seit der islamischen Revolution vor 42 Jahren als Irans Erzfeind Nummer eins. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte über einen «Schattenkrieg» beider Seiten. Israel greift regelmässig Ziele in Syrien an. Diese Angriffe richten sich häufig gegen pro-iranische Milizen. Israel will in dem benachbarten Bürgerkriegsland den militärischen Einfluss des Irans zurückdrängen, der mit der Regierung in Damaskus verbündet ist.

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Es ist verständlich, dass die iranischen Mullahs nervös reagieren, denn der Handlungsspielraum für das aggressiv agierende Land wird durch die historische Entwicklung zwischen Israel und den Golfstaaten weiter eingeschränkt werden. Die Chance, Iran weiter zu destabilisiere, sollte jetzt mit Nachdruck genutzt werden.

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