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Russischer Strafvollzug nennt Nawalnys Zustand «stabil»

Trotz Berichten über eine Verschlechterung des Gesundheitszustands des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny sehen die russischen Behörden wohl keinen Grund zur Besorgnis.

Agentur
sda
25.03.21 - 10:15 Uhr
Politik
ARCHIV - Der inhaftierte Kremlkritiker Alexej Nawalny. Foto: -/Babuskinsky District Court/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
ARCHIV - Der inhaftierte Kremlkritiker Alexej Nawalny. Foto: -/Babuskinsky District Court/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/Babuskinsky District Court/AP/Uncredited

Der 44-Jährige sei am Mittwoch untersucht worden, teilte der Strafvollzug nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax mit. «Im Ergebnis der Untersuchung wurde sein Zustand als stabil, befriedigend eingeschätzt.» Nawalnys Vertrauter Leonid Wolkow meinte hingegen am Donnerstag, das heisse übersetzt, dass der politische Gefangene im Krankenhaus sei.

«Mit ihm passiert etwas gar nicht Gutes», schrieb Wolkow bei Twitter. Nach seiner Darstellung werden Nawalnys Anwälte derzeit nicht zu dem Politiker vorgelassen, der im Straflager IK-2 in Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau inhaftiert ist. Auch am Donnerstag wurde ihnen demnach der Zugang zu Nawalny verwehrt - «ohne Erklärung der Gründe». Die Anwälte hatten zuvor von Rückenschmerzen Nawalnys und Lähmungserscheinungen eines Beins gesprochen.

Wolkow sprach von einem «Folterlager», in dem Nawalny die «persönliche Geisel» von Wladimir Putin sei. Den russischen Präsidenten bezeichnete er als «gefährlichen, verrückten Mörder». Nawalny selbst macht Putin verantwortlich für einen Mordanschlag auf ihn mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok im August. Er hatte gesagt, dass Putin sich mit der Haft nun dafür räche, dass er das Attentat überlebte. Putin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Nach dem Mordanschlag wurde Nawalny in Deutschland behandelt. Bei seiner Rückkehr am 17. Januar wurde er am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen. Kurz darauf verurteilte ihn ein Gericht in Moskau zu Haft im Straflager. Der Grund: Er soll während seines Aufenthalts in Deutschland gegen Meldeauflagen bei russischen Behörden in einem früheren Strafverfahren verstossen haben. Die EU und die USA haben gegen Russland Sanktionen verhängt und die Freilassung Nawalnys gefordert.

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