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Weisses Haus an Migranten: «Jetzt ist nicht die Zeit zu kommen»

Angesichts der dramatischen Zunahme von illegalen Grenzübertritten aus Mexiko hat die US-Regierung Migranten aufgefordert, sich derzeit nicht auf den Weg in Richtung USA zu machen.

Agentur
sda
12.03.21 - 01:19 Uhr
Politik
Jen Psaki, Pressesprecherin des Weißen Hauses, spricht während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Jen Psaki, Pressesprecherin des Weißen Hauses, spricht während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Keystone/AP/Andrew Harnik

«Die Grenze ist nicht offen», betonte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Donnerstag (Ortszeit). «Jetzt ist nicht die Zeit zu kommen.» Psaki betonte, die grosse Mehrheit der Migranten werde auf Grundlage der Gesundheitsbestimmungen in der Coronavirus-Pandemie abgewiesen. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden stehe aber zu ihrem Prinzip, unbegleitete Minderjährige nach einem Grenzübertritt aus humanitären Gründen nicht zurückzuschicken.

Die Grenzschutzbehörde CBP hatte am Mittwoch mitgeteilt, ihre Mitarbeiter hätten im Februar 100 441 Personen beim versuchten Übertritt der Südgrenze aufgegriffen - 28 Prozent mehr als im Vormonat und fast drei Mal so viele wie im Februar vergangenen Jahres. 72 113 Migranten seien wieder zurückgeschickt worden. Die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen stieg nach CBP-Angaben von 3490 im Februar 2020 auf 9457 im vergangenen Monat. Die Behörde führte den Anstieg der Zahlen insgesamt unter anderem auf anhaltende Gewalt, Naturkatastrophen und Armut in zentralamerikanischen Staaten zurück.

Die Biden-Regierung vermeidet es trotz der stark steigenden Zahlen bislang, von einer Krise an der Südgrenze zu sprechen. Psaki nannte die Situation am Donnerstag «eine enorme Herausforderung». Die Regierung suche nach Möglichkeiten, die Zahl der Kinder zu reduzieren, die die gefährliche Reise auf sich nähmen. Man prüfe auch Schritte, mit denen Minderjährige nach einem Grenzübertritt schneller in spezielle Einrichtungen gebracht oder mit Familienmitgliedern in den USA zusammengeführt werden könnten. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte eine extrem restriktive Migrationspolitik verfolgt.

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Hier handelt es sich um das gleiche Problem wie in Europa. Stark zunehmende Bevölkerung in Süd- und Mittelamerika lassen die Menschen nach Norden ziehen, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden. Leider wird dies nur für ganz wenige zutreffen. Die Bevölkerung in den USA ist seit 1980 bis heute von 220 auf 330 Millionen durch Zuwanderung angewachsen. Es wird also auch dort genauso wenig gut gehen wie in Europa. Nur Australien macht es seit Jahren besser.

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