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Gefälschte FFP2-Masken sind im Umlauf

Im Kanton Glarus ist man auf gefälschte FFP2-Masken reingefallen und setzte die falschen Masken unter anderem in Spitälern ein. Ist auch Graubünden von diesem Masken-Debakel betroffen?

Südostschweiz
11.03.21 - 16:45 Uhr
Politik
FFP2-Masken (rechts) gelten sicherer als normale Chirurgenmasken (links).
FFP2-Masken (rechts) gelten sicherer als normale Chirurgenmasken (links).
SYMBOLBILD/PIXABAY

Der Kanton Glarus und das Kantonsspital Glarus haben zu Beginn der Coronapandemie etwa 40'000 FFP2-Masken bei der Zuger Firma Emix Trading AG bestellt. Nun hat sich herausgestellt, dass die Masken gefälscht sind und nicht die Leistung erbringen, die sie sollten, wie die SRF-Sendung «Rundschau» berichtet.

Normalerweise müsste eine FFP2-Maske etwa 95 Prozent der Kleinstpartikel herausfiltern. Die gefälschte Maske wies bei einer Messung aber eine Filterleistung von unter 5 Prozent auf.

Mehr Hintergrundinfos zum Fall:

Nun stellt sich die Frage, ob auch Einrichtungen aus Graubünden mit gefälschten Masken in Kontakt gekommen sind. Zum Beispiel das Kantonsspital Graubünden? «Nein, diese Masken nutzt das Kantonsspital Graubünden nicht», stellt David Eichler vom Mediendienst des Kantonsspitals Graubünden klar. Mit der Zuger Firma habe das Bündner Kantonsspital nie etwas zu tun gehabt.

Mittlerweile gilt im Kantonsspital Graubünden aber sowieso nicht mehr eine Tragepflicht von FFP2-Masken. Am 24. Februar teilte das Spital nämlich mit, dass es diese wieder aufhebe und neu wieder die Tragepflicht von chirurgischen Masken gelte.

Wieder chirurgische Masken im Kantonsspital Graubünden Die aktuelle epidemiologische Lage erlaubt es, die Tragepflicht...

Gepostet von Kantonsspital Graubünden am Mittwoch, 24. Februar 2021

Mögliche rechtliche Konsequenzen

Im Fall vom Kanton Glarus und dem Kantonsspital Glarus ist die Situation noch lange nicht geklärt. So würde der Kanton in den nächsten Tagen das Gespräch mit eigenen Juristen und Staatsanwälten suchen und schauen, was für Möglichkeiten beständen und ob rechtliche Schritte in die Wege geleitet werden müssten oder das von der Strafverfolgungsbehörde von sich aus weiterverfolgt werde, erklärte der Glarner Regierungsrat Rolf Widmer in der SRF-Sendung weiter. Auch der Direktor des Kantonsspitals Glarus, Markus Hauser, machte seinen Unmut deutlich: «Bei einer Schutzmaske darf kein Fehler passieren», betonte er.

Das Zuger Unternehmen selbst antwortete auf die Vorwürfe bezüglich der gefälschten Masken mit einer Stellungnahme: «Emix hat die KGT-Masken vorsorglich zurückgerufen und wird sie auf Kulanzbasis durch frische FFP2-Masken ersetzen. Zudem erstattet Emix freiwillig den vollen Kaufpreis, sollte sich der Befund in einer repräsentativen Zweitanalyse bestätigen. Dies unabhängig davon, dass nur ein geringer Teil dieser Masken effektiv eingesetzt wurde und Emix nicht der verantwortliche Importeur dieser Masken war. Emix entschuldigt sich bei ihren Kunden und wird gegen die Verantwortlichen rechtliche Schritte einleiten.» (mas/paa)

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Das Virus wird durch und von Menschen übertragen. Wenn sich alle Menschen aus dem Weg hätten gehen können, würde es keine weiteren Wellen geben.
Schon die Abstandregeln zu befolgen von Allen, hätte hier sehr deutlich geholfen.
Die Politik kann hier noch so viel Einschränkungen und Regeln beschliessen, werden sie nicht befolgt, dann geht das mit den Infektionen eben ohne Ende weiter. Daher ist eben nicht die Politik das Problem, sondern die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich einfach nicht konsequent an das halten, was vorgegeben ist.

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