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Erhöhte Gefährdungslage durch Covid-19-Mutationen

In einem letzte Woche an Regierungsrat Peter Peyer gesandten offenen
Brief macht die IG auf den iungenügenden Schutz vor Ansteckungen
im Transitheim Landhaus Laret aufmerksam und fordert Massnahmen.

Davoser
Zeitung
08.02.21 - 15:33 Uhr
Politik
Die IG offenes Davos fordert Massnahmen zum Pandemieschutz im Landhaus Laret.
Die IG offenes Davos fordert Massnahmen zum Pandemieschutz im Landhaus Laret.
Bild: DZ-Archiv

Im Herbst seien die Ansteckungen glücklicherweise glimpflich verlaufen, schreibt die Organisation. «Die Gefährdungslage ändert sich nun durch die neuen Virusmutationen grundlegend, wie grossfächige Ansteckungswellen in Schulen, Kindergärten, Hotels und auch Asylzentren zeigen.» Eine solche Infektionsreihe gelte es in den Bündner Kollektivunterkünften bestmöglich zu vermeiden. Dazu komme, dass auch symptomlose und milde Krankheitsverläufe schwerwiegende Langzeitfolgen nach sich ziehen könnten. Die IG verweist auf eine Aussage des stellvertretenden Kantonsarztes Jürg Schneider im Oktober 2020 zur Kollektivunterkunft Laret mit Gemeinschaftsküche, geteilten Sanitäreinrichtungen und Mehrbett- und Familienzimmern: «In diesem Setting mit so vielen Leuten auf engem Raum ist ein Schutzkonzept nicht praktikabel.» Daher sei das umgehende Ergreifen zusätzlicher Massnahmen unabdingbar, heisst es in dem Schreiben weiter. Dazu gehöre es, die Belegungsdichte zu reduzieren. «Sie liegt derzeit nicht bei 50 bis 60 Prozent der Heimkapazität, wie medial kommuniziert, sondern mit 90 Personen sogar über dem langjährigen Durchschnitt.» Auch solle eine externe Unterbringung ermöglicht werden, denn noch immer seien Menschen aus Risikogruppen in der Kollektivunterkunft untergebracht. «Für sie ist eine individuelle externe Unterbringung unabdingbar.» Krisenbedingt solle auch die individuelle Unterbringung für Gefüchtete mit F-VA7- Status erleichtert und ermöglicht werden. Eine Unterstützung bei einer (temporären) externen Unterbringung habe der Krisenstab der Gemeinde Davos im Frühsommer zum Beispiel konkret zugesichert.
Ausserdem sollten in Innenräumen FFP2-Masken verwendet und diese kostenfrei abgegeben werden. Generell solle bei Informationen in den Herkunftssprachen vermittelt werden, und dabei seien interkulturelle Dolmetscher in die Kommunikation einbeziehen, fordert die IG weiter. Zu den weiteren geforderten Massnahmen gehört, regelmässig Betriebstests im Heim durchzuführen, denn nur so könnten symptomfreie Infektionen frühzeitig entdeckt und die aktuelle Situation beurteilt werden. Weiter sollen Verdachtsfälle und deren Kontaktpersonen konsequent getestet und eventuell isoliert werden. Die IG wünscht sich ausserdem eine prioritäre Impfung der Bewohner und Bewohnerinnen sowie des Betreuerteams. «Auch Asylsuchende und vorläufg aufgenommene Flüchtlinge haben in der Schweiz das Recht auf Hilfe in einer Notlage und das Recht auf
körperliche Unversehrtheit.» (DZ)

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