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Berset trifft die kantonalen Gesundheitsvertreter

Bundesrat Alain Berset hat sich am Donnerstag mit den Vertretern der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren. Die neusten Erkenntnisse präsentiert er an einer Medienkonferenz.

Südostschweiz
21.01.21 - 17:09 Uhr
Politik

Die Vertreter der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) haben sich am Donnerstag mit Gesundheitsminister und Bundesrat Alain Berset zum Austausch getroffen. An einer Medienkonferenz präsentieren Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger die neusten Erkenntnisse.

Ihr könnt die Medienkonferenz hier im Livestream verfolgen:

Bereits beschlossen hat der Bundesrat, dass er die zehntägige Coronavirus-Quarantäne auf sieben Tage verkürzen will. Bedingung ist ein negativer Test am siebenten Tag. Der Vorschlag ist bei den Kantonen in der Vernehmlassung. Zürich verhängte eine Maskenpflicht an seinen Schulen ab der vierten Klasse.

Nach dem Kontakt zu einem Coronavirus-Infizierten oder der Rückkehr aus einem Risikogebiet gilt eine Quarantänepflicht von zehn Tagen. Auf Betreiben der Wirtschaftsverbände und Sozialpartner schlägt der Bundesrat mit der Änderung zweier Covid-19-Verordnung eine Verkürzung auf sieben Tage vor. Er veröffentlichte seine Vorschläge am Donnerstag.

Für die Verkürzung stehen drei Varianten zur Auswahl. In einer ersten soll diese Kontaktquarantäne aufgehoben werden, wenn am siebenten Tag ein Test auf das Virus negativ ausfällt. Variante zwei sieht vor, die Betroffenen aus der Quarantäne zu entlassen, wenn der Test am ersten Tag der Massnahme und am siebenten Tag negativ ist.

Die dritte Variante verlangt von den unter Quarantäne Stehenden zur Aufhebung der Massnahme einen negativen Test am fünften Tag nach dem letzten Kontakt zum Infizierten. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass nach dem fünften Tag einer Infektion noch viele Menschen Symptome entwickeln.

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) gibt der Test- und Freigabestrategie in der ersten Variante den Vorzug. So lasse sich bei geringem Risiko weiterer Infektionen und vertretbarem Aufwand für die Kantone ein grosser Nutzen für die Betroffenen erzielen, schreibt der Bundesrat.

PCR-Test auf eigene Kosten

Bei der sogenannten Reisequarantäne nach Einreisen aus Risikoländern schlägt die Landesregierung ein analoges Vorgehen vor. Für Einreisen ist ein negatives Testergebnis vorzulegen. Anschliessend gilt eine Quarantänepflicht von zehn Tagen. Bei einem negativen molekularbiologischen Test (PCR-Test) nach sieben Tagen und auf eigene Kosten können die Kantone eine Entlassung erlauben.

Fehlt ein negatives Testergebnis bei der Einreise, ist der Test unverzüglich nachzuholen. Die kantonalen Behörden müssen innert 48 Stunden kontaktiert werden. Wer das unterlässt, erhält eine Busse.

Für Flugreisen gelten strengere Vorschriften. Die Airlines müssen beim Einsteigen einen negativen PCR-Test verlangen. Ohne negativen Test darf niemand an Bord. Die Antwortfrist für die Kantone läuft am Freitag ab.

Ausgeweitete Maskenpflicht an Schulen

Angesichts der steigenden Infektionszahlen mit Mutationen des Coronavirus weiten einzelne Kantone die Maskenpflicht an Schulen aus. So erliess der Kanton Zürich eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse. Im Kanton Solothurn heisst es ab der 5. Primarklasse «Maske auf».

Während Solothurn Absolventen der Kantons- und Berufsschulen in den Fernunterricht schickt, halbiert Zürich die Zahl der in den Mittelschulen anwesenden Schülerinnen und Schüler.

Im Nobelferienort St. Moritz ergaben umfangreiche Tests, dass sich etwa ein Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus angesteckt hat. Bei den Angestellten zweier Fünf-Sterne-Hotels beträgt die Ansteckungsquote vier Prozent. Insgesamt wurden 53 Virusinfektionen festgestellt, 31 davon durch die mutierte Form.

2205 neue Fälle

Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 2205 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 47 neue Todesfälle und 93 Spitaleintritte.

Im selben Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 360,75 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. 21'137 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 8283.

Mutationen auf dem Vormarsch

Die Mutationen des für die Lungenkrankheit Covid-19 verantwortlichen Erregers Sars-CoV-2 war weiter auf dem Vormarsch. Das BAG hatte Kenntnis von 582 Infektionen nach 479 am Mittwoch.

Mit der britischen Mutation B1.1.7 (oder 501Y.V1) steckten sich seit ihrem ersten Auftreten im Oktober in der Waadt 306 Personen an. Der südafrikanischen Variante B1.351 (501Y.V2) liessen sich zwölf Infektionen zuordnen und damit gleich viel wie am Vortag. Zudem zählte das Bundesamt 264 Ansteckungen durch ein Coronavirus mit ungeklärter Mutationslinie. (sda)

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