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Viele Spontanabgänge zu beobachten

Ausgiebige Niederschläge sorgten in der zweiten Wochenhälfte zwar für ersehnten Schnee, führten aber auch zu einer prekären Lawinensituation.

Barbara
Gassler
18.01.21 - 14:38 Uhr
Politik

So trat der Lawinendienst der Gemeinde ein erstes Mal am Dienstag letzter Woche zusammen und entwickelte mögliche Szenarien. Was passiert, wenn wann und wie viel Schnee fällt? Coronabedingt wurde auch hier möglichst mit Abstand gearbeitet. Anstatt persönlicher Treffen wurden Informationen telefonisch eingeholt und in den physisch noch aus drei Personen bestehenden Lawinenstab getragen.

Am Mittwoch war klar, dass sich die Prognosen bewahrheiten würden. Auf eine grundsätzlich schwache Schicht waren vom Dienstag auf den Mittwoch bis zu 25 Zentimer Schnee gefallen und in der Nacht auf Donnerstag sollte noch einmal rund 50 bis 60 Zentimeter Neuschnee dazukommen. Also wurde vorsorglich das Siedlungsgebiet in der Grüeni und das Dischma sowie einige Langlaufloipen und Winterwanderwege gesperrt. Am frühen Donnerstagmorgen meldete die Schneeräumung den Abgang eines Schneebrettes bei der Witi im Sertig, worauf das Tal vorsorglich ebenfalls gesperrt wurde.

Viele Rutsche lösten sich selbst

Wegen schlechter Sicht konnte während der Rekognoszierung nicht erkannt werden, wo allenfalls bereits spontane Lawinenniedergänge abgegangen waren. Eine Aufhebung der Massnahmen musste somit bis Samstagmorgen warten. Bei guter Sicht konnten später einige spontane Lawinenabgänge beobachtet werden. Die restlichen Schneedepots wurden dann am Samstagmorgen künstlich ausgelöst. «Das ist ganz in unserem Sinn. Ziel der künstlichen Lawinenauslösung ist, den Schnee in kleinen Portionen vom Berg zu holen, um grosse Schneeansammlungen zu vermeiden», sagt Markus Hubert, Leiter des Lawinendiensts der Gemeinde. «Dies bedingt aber gute Sicht, sprich Flugwetter. Was sonst passiert, haben wir 2019 auf spektakuläre Weise gesehen, als im Januar die Salezerlawine über die Galerie hinaus sprang.»

Obwohl es am Sonntag wieder schneite, waren erneute Sperrungen nicht notwendig. «Es waren im Tagesverlauf nur etwa 15 Zentimeter sehr leichter, flockiger Schnees, der sich auf den Neuschnee der Vortage legte.» Das sei nicht genug, um gefährliche, die Talsohle erreichende Schneerutsche auszulösen, sagt Hubert. «Doch abseits der gesicherten Pisten herrscht nach wir vor eine erhebliche Lawinengefahr.»

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