Und noch einmal Gipfelzeitung

Ärgerliches Missgeschick

Zum wiederholten Mal sorgt die Gipfelzeitung für Verwirrung. Vor knapp zwei Wochen rügte der Kleine Landrat die Gipfelzeitung wegen Verunglimpfung einer verdienten Persönlichkeit mit der Stellungnahme «Inakzeptabel» scharf und forderte die Leserinnen und Leser sowie die Inserentinnen und Inserenten auf, ihre Unterstützung beziehungsweise ihr Engagement in der Gipfelzeitung zu überprüfen. Nun erschienen – trotz kritischer Distanz der Gemeinde – diverse Exponenten der Davoser Politik auf seitenlangen Interviews in der Gipfelzeitung, darunter auch der neue Landammann. Mitunter Personen also, die ansonsten konsequent andere Zeitungen für ihre Publikationen verwenden.

Insbesondere führte die Anzahl und die Ausführlichkeit der Interviews für Verwirrung. Grund dafür ist die nicht erkennbare Integration des eigentlich selbstständig erscheinenden Magazins «Snowtimes» in dieser Ausgabe der Gipfelzeitung. Gipfelzeitung und «Snowtimes» haben es sträflich – weil eigentlich Grundbaustein jeder Publikation – unterlassen, für das 40-seitige Magazin ein eigenes Impressum abzudrucken. Das Magazin war seitenmässig sogar umfangreicher als die eigentliche Gipfelzeitung. Das seriöse und qualitativ ansprechende Magazin «Snowtimes» konnte somit von der Leserschaft nicht als solches erkannt werden. Ebenso wenig wurden die Interviewgäste des Magazins vom Abdruck in der Gipfelzeitung vorgängig informiert. So etwas geht nicht. Der Kleine Landrat hat deshalb auch eine Stellungnahme von «Snowtimes» eingefordert, welche nachfolgend erscheint. Der Kleine Landrat erwartet, dass dieser unglückliche Fauxpas ein Einzelfall bleiben wird, und mahnt, dass dieser Vorfall nicht von der wichtigen Botschaft «Inakzeptabel» (Artikel in der DZ vom 24.12.2020) ablenken darf.

Für den Kleinen Landrat

Philipp Wilhelm,
Landammann der Gemeinde Davos

Bedauerliche Fehler aufgrund
geänderter Erscheinungsweise

Eine ausserordentliche Berichterstattung in der Gipfelzeitung stellt die neuste Ausgabe des Magazins «Snowtimes» dar. «Snowtimes» ist ein unabhängiges Saison-Magazin zu Winterthemen, das in Davos erscheint und normalerweise an den Bahnhöfen und in den Hotels in Davos aufliegt. Wegen der Covid-Epidemie konnte der bisherige Verteilkanal nicht genutzt werden. Die Integration in eine Zeitung während der Hochsaison erschien als einmalige und passable Lösung, «Snowtimes» der Bevölkerung und den Gästen in einer breiten und einfach zugänglichen Form anzubieten. Die Zusammenarbeit mit der Gipfelzeitung wurde bereits vor einigen Wochen vereinbart.

Wir bedauern zutiefst, wenn diese Publikation nun vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um die Gipfelzeitung fragwürdig erscheint. Auch be­-
dauern wir, dass die im «Snowtimes»-Magazin prominent erschienenen Interviewpartner nicht vorgängig über die ­Publikation in der Gipfelzeitung informiert worden sind. Wir betonen aber, dass alle Beiträge von «Snowtimes» ­seriös recherchiert sind und auf Fakten beruhen. Für das fehlerhafte Vorgehen, das unterlassene Impressum, das fehlende Editorial und das fragliche Platzieren des DDO-Logos entschuldigen wir uns bei den Betroffenen und der Leserschaft in aller Form. Dies entspricht nicht der üblichen Arbeitsweise von «Snowtimes».

Marco Meyer, Redaktor «Snowtimes»