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Kanton Glarus bangt um Millionen

Der Kanton Glarus besitzt 1,75 Prozent der Axpo-Aktien und einen Sechstel des neuen Axpo-Pumpspeicherwerks Limmern. Das grosse Problem ist nicht das Aktienkapital: Glarus sucht einen Weg, um nicht die Verluste von «Limmern» mit Steuergeld decken zu müssen.

Südostschweiz
23.12.16 - 19:05 Uhr
Politik

Fast drei Milliarden Franken Verlust hat die Axpo in den letzten drei Jahren angehäuft, 1,3 Milliarden sind es allein im vergangenen Jahr. Und nun plant der Stromkonzern einen radikalen Umbau, wie an der Bilanzmedienkonferenz von Mittwoch gesagt wurde. Was nicht mehr rentiert, also vor allem die Atomkraftwerke, soll in einer separaten Gesellschaft weiterhin von den Kantonen getragen werden.

Der Mega-Verlust und die Aussicht, nach der Firmenaufteilung eine «schlechte» Axpo mitzubesitzen, kann den Kanton Glarus nicht kalt lassen. Denn er ist einer der Gründerkantone und Miteigentümer. «Wir bekommen seit drei Jahren keine Dividende mehr», ist für Landammann Rolf Widmer die bisher sichtbare Auswirkung.

Limmern wird zum Klotz am Bein

Doch der Finanzdirektor hat momentan mit dem Pumpspeicherwerk Limmern noch eine zweite, deutlich grössere Sorge: Der Kanton hat mit der Axpo immer noch keine Einigkeit, was die Aufteilung der Betriebskosten von Limmern angeht.

Es sei zentral wichtig, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten tragbar ist, betont Widmer. Müsste nämlich der Kanton Glarus 15 Prozent der Gesamtkosten tragen und könnte seinen Stromanteil nur zu schlechten Preisen verkaufen, so wäre der jährliche Verlust für die Staatskasse ein zweistelliger Millionenbetrag. Denn: Was jahrzehntelang lukrativ war, funktioniert auch für den Kanton Glarus nicht mehr, so dass er bereits früher erklärt hat, er wolle keinen Stromanteil vom neuen Speicherwerk beziehen. (fra)

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