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Kind da – Beziehung in Gefahr

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08.03.19 - 19:05 Uhr
News
Es ist eine Herausforderung, sowohl als Eltern zu funktionieren als auch als Liebespaar zu bestehen, erklärt die Expertin.

Der Himmel hängt voller Geigen, das sehnlichst erwartete Baby ist endlich angekommen – und nimmt die Eltern sofort in Beschlag. Ein erstes Kind verändert eine Partnerschaft nachhaltig, und die Gefahr steigt, dass sich Vater und Mutter weniger Zeit für ihre Beziehung nehmen oder das Kind sogar zum Keil wird, der die Eltern auseinandertreibt.

Es ist eine grosse Herausforderung, sowohl als Eltern zu funktionieren als auch als Liebespaar zu bestehen. Viele meistern diese neue Situation problemlos, andere weniger. Nach der ersten Euphorie realisieren manche, dass Kinder vor allem eines bedeuten: viel Arbeit, Zeit und Geld. In der Folge sind Eltern häufig müde, gereizt, überfordert und fangen an, sich zurückzuziehen, sie sprechen die Probleme nicht an und fühlen sich mit der Zeit alleine und machtlos.

Wenn sich negative Gefühle im Alltag breitmachen, Wut und Frustration überhandnehmen und sich auf Partner und Kind übertragen, wenn jeder kleine Konflikt in einem Streit endet, dann ist es höchste Zeit, Hilfe zu holen – bevor man nicht mehr kann und nicht mehr mag. Viele Menschen unterschätzen diese Bedrohung für ihre Beziehung, zeigen nicht gern Schwächen und warten viel zu lange, bevor sie Unterstützung in Anspruch nehmen. Im Rahmen eines therapeutischen Gesprächs geht es darum, die momentane zeitlich beschränkte Krisensituation zu verstehen, eigene Gefühle wahrzunehmen und diese wieder offen zu kommunizieren. Betroffene lernen, festgefahrene Denkmuster und Verhaltensweisen zu ändern, aus Fehlern zu lernen und gemeinsame Probleme zu lösen. Wichtig auch, sich abgrenzen zu können, gewisse Aufgaben zu delegieren und sich bewusst werden, dass es nicht immer nur um das Kind geht. Mit gestärktem Vertrauen in sich und Partnerschaft können Gelassenheit und Akzeptanz für die nicht einfache Situation entwickelt und die Aufmerksamkeit wieder auf den Partner gerichtet werden. Zusammen etwas erleben, ins Kino gehen, auswärts essen, Zeit für die Partnerschaft und das Liebesleben reservieren – und auch Hobbys und Freundschaften nicht vergessen.

Unterstützung bieten die Ambulanten Psychiatrischen Dienste der PDGR an den verschiedenen Standorten. Informationen erhalten Sie unter www.pdgr.ch.

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