Der Kapazitätsgrenze begegnen
Mit einer kleinen Feier wurde am vergangenen Montag das erste Vierteljahrhundert des Vereinatunnels begangen. Dabei wurde auch in die Zukunft geblickt – denn die Kapazitätsgrenze ist eine grosse Herausforderung für die Rhätische Bahn (RhB).
Mit einer kleinen Feier wurde am vergangenen Montag das erste Vierteljahrhundert des Vereinatunnels begangen. Dabei wurde auch in die Zukunft geblickt – denn die Kapazitätsgrenze ist eine grosse Herausforderung für die Rhätische Bahn (RhB).
«Der Vereinatunnel nützt Einheimischen, Gästen und Unternehmungen, also eigentlich uns allen.» Mario Cavigielli, VR-Präsident RhB
Grosses Verdienst für die Realisierung des Tunnels kommt dem Bündner Leon Schlumpf zu, der von 1980 bis 1987 Mitglied des Bundesrates war.
RhB-Direktor Renato Fasciati zeigte sich erfreut darüber, wie die Nachfrage nach Transporten vom und ins Engadin zugenommen hat – alleine in diesem Jahr um sechs Prozent. Doch nicht nur das Unterengadin profitiere von der Verbindung, sondern auch das Val Müstair, Livigno und sogar das Südtirol. Habe man bei Betriebsaufnahme des Tunnels 28-Tönner-Lastwagen befördert, seien jetzt 40-Tönner Usus. Ausserdem sei der Tunnel wichtig für die Redundanz, denn der Albulatunnel allein könnte die Anforderungen für den Güter- und Personenverkehr nicht mehr alleine bewältigen.
«Ein Tunnel ist nie fertig.» Renato Fasciati Direktor RhB
Mit mehr Tempo lässt sich mehr transportieren: Heute sind die Züge durch den Vereina mit 100 km/h unterwegs, mit dem «Capricorn» ginge es 20 km/h schneller. Bei einer Testfahrt sei man sogar mit 163.02 km/h unterwegs gewesen.
Christian Florin, Stellvertretender Direktor der RhB und Leiter Infrastruktur, zeigte die grossen Herausforderungen auf, denen künftig begegnet werden muss. Mit dem «Sandwichbetrieb» (zwei Loks, eine vorne, eine hinten) und dem Verlad von PKW und LKW zur gleichen Zeit, lässt sich Zeit sparen.
Sicherheit hat höchste Priorität
Bereits installiert sind Thermoportale, welche die Temperaturen der zu verladenen Fahrzeuge messen und bei zu hohen Temperaturen Alarm geben. Auch wird das Fluchtsystem angepasst. Und für die Deckenstromschienen werden spezielle Konstruktionen angebracht, damit die Leitungen nicht durchhängen können. Somit lassen sich künftig auch offene Wagen für den Transport verwenden.
«Heute würde man wohl anders planen.» Christian Florin, Leiter Infrastruktur
Simon Rohner, Betriebsleiter des Autoverlades seit zehn Jahren, erklärte, das Instandhalten der Infrastruktur sei extrem schwierig, denn wenn Züge fahren, kann ja nicht gearbeitet werden. Sechs Tonnen Staub, Salz und Chlorid müssen jährlich aus dem Tunnel entfernt werden.
Bei all dem stösst der Verladebahnhof auf Selfranga platztechnisch an seine Kapazitäten und muss deshalb in den nächsten Jahren vergrössert werden.
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