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«Ich suche die Herausforderung»

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, seit Patricia Rolinger Urs Tobler als Leiterin des Zentrums Guggerbach ablöste. «Ich hatte einen tollen Einstieg. Schon am ersten Tag hatte Urs sein Büro geräumt und sich in einem Sitzungszimmer eingerichtet.»

Barbara
Gassler
10.01.25 - 17:00 Uhr
Menschen & Schicksale
Patricia Rolinger macht ihre Aufgabe im Guggerbach Spass.
Patricia Rolinger macht ihre Aufgabe im Guggerbach Spass.
bg
So konnte der sich verabschiedende Zentrumsleiter auf der einen Seite die letzten Projekte vor der Pensionierung abschliessen, Rolinger wiederum hatte freie Hand und dennoch eine erklärende Stimme im Hintergrund. Mit der gebürtigen Thurgauerin übernahm eine erfahrende Kraft die Leitung des Guggerbachs. Schliesslich hatte sie zuletzt das Alters- und Pflegeheim «envia» in Alvaneu-Dorf zeitgleich mit dem Pflegezentrum Glienda in Andeer geführt. «Als ich die Stellenausschreibung für den Guggerbach sah, wusste ich, dass ich zugreifen muss.» Solange Rolinger noch die beiden weit auseinander liegenden Heime betreute, verbrachte sie viele Stunden auf der Strasse. «Jetzt habe ich gar kein Auto mehr», erzählt die seit vielen Jahren in Davos Wohnhafte. Die dadurch gewonnene Zeit verbringt sie nun auf langen Spaziergängen mit ihrem Hund.

Ihr Weg hatte sie schon früh von der Ostschweiz in Richtung Graubünden geführt. «Ich liebe die Berge», sagt sie. Nach der Ausbildung im Pflegebereich mit Schwerpunkt Psychiatrie kam sie schon bald nach Davos, wo sie zusammen mit ihrem Mann die inzwischen erwachsene Tochter grosszog. Daneben arbeitete sie in der Pflege und baute nach dem Studium in psychosozialer Beratung am Spital Davos die Tagesklinik der psychiatrischen Dienste des Kantons Graubünden auf. Damit hatte sie definitiv den Weg in Richtung Verwaltung eingeschlagen, der sie nun ins Zentrum Guggerbach geführt hat. «Wenn ich etwas will, dann will ich es», sagt Rolinger von sich selber.

Die beste Lösung suchen

Sie habe ein gut geführtes Haus übernehmen dürfen, dessen Strategie sie nun weiterentwickeln dürfe, sagt Rolinger. Daher gehe ihr die Arbeit nicht aus. «Am einen Tag geht es um die Budgetplanung, am nächsten führe ich Mitarbeitergespräche.» Noch immer sei es eine Herausforderung, gute Mitarbeitende zu rekrutieren, schiebt Rolinger an dieser Stelle ein. «Ausserdem wollen wir ein attraktiver Arbeitgeber sein, sodass unsere guten Mitarbeitenden gerne bei uns sind.» Dass ihre Arbeit so abwechslungsreich ist, gefällt der Zentrumsleiterin. «Ich führe viele verschiedene Gespräche mit Betroffenen und Familien, welche sich fürs Guggerbach interessieren», fährt sie fort und ergänzt, dass auch sie den Trend wahrnehmen würden, dass die Leute so lange wie möglich zu Hause bleiben möchten. «Wenn es dann soweit ist, muss sehr rasch reagiert werden.» Gleichzeitig würden die Situationen immer komplexer. «Da gilt es dann, im Gespräch gute Lösungen auszuarbeiten.» Ein guter Ansatz könne sein, in eine der Wohnungen des Guggerbachs zu ziehen.

Zimmer wie Wohnungen vor Ort zu haben, gebe eine unheimliche Dynamik unter den Bewohnenden und führe zu einer gegenseitigen Bereicherung. «Kürzlich feierten wir einen hohen Geburtstag und stellten dabei fest, dass da am Tisch einige ‹Schulgspänli› sassen.» Dieses gegenseitige Sich-Kennen mache das Ankommen im Guggerbach einfacher. «Auch wenn es hier bei uns durchaus auch ‹menschelet›», sagt Rolinger lachend.

Ein neues Feld

Neben dem Spass an der Arbeit sucht Rolinger aber immer auch die Herausforderung, will den Betrieb und Abläufe ständig weiterentwickeln und optimieren. Diese Möglichkeit erhält sie im Guggerbach, und es ist einer der Gründe, warum sie sich sofort für die Aufgabe interessierte. Denn im Frühjahr soll eine weitere Erweiterung des Zentrums Guggerbach in Angriff genommen werden. «Die Baubewilligung liegt inzwischen vor», sagt Rolinger und erklärt, dass sie noch nie an einem grösseren Bauprojekt wie diesem mitgewirkt und es begleitet habe. «Da kommt nun ein neuer Bereich dazu, der mich umso mehr packt.» Sie wolle diese Erfahrung machen und sich dabei weiter entwickeln. «Als Zentrumsleitung muss ich mich in vielen Gebieten auskennen. Da ist nun noch etwas Neues, das dazu kommt.» Sie finde das Bauprojekt persönlich spannend und gehe mit dem Anspruch daran, etwas Gutes entstehen zu lassen. Dazu seien sie gegenwärtig in der Planungsphase, und im Frühjahr 2025 solle mit dem Neubau begonnen werden.

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