NeueAnlaufstelle mit Konsumraum beim ehemaligen Palazzo
Neue Anlaufstelle mit Konsumraum beim ehemaligen Palazzo
Der von Stadtrat Degiacomi und Herrn Schneiter, Betriebsleiter Verein Überlebenshilfe Graubünden, vorgestellte und favorisierter Standort hält den vorgebrachten Argumenten nicht stand.
Das Argument, dass dieser Standort in einer gemischten und nicht in einer Wohnzone liegt, ist wohl korrekt. Es ist jedoch so, dass in unmittelbarer Umgebung des Seilerbahnwegs, St. Margrethenstrasse und Welschdörfli mehr Personen wohnen als in vergleichbarer Distanz und Umgebung an der Sägenstrasse. Zudem werden diese Strassen und Wege von Schülerinnen und Schülern des gesamten Kasernenquartiers mehrmals täglich begangen.
Das Argument, dass dieses Lokal 100 m näher zum Stadtpark liege als jenes an der Sägenstrasse, ist wohl nicht ernst zu nehmen. Als ob die Benutzer terminlich im Stress stehen.
Die Churer Stimmberechtigten haben einem Pilotbetrieb von drei Jahren an der damals vorgestellten Sägenstrasse mit einem Budget von Fr. 3'879'000.- zugestimmt. Nun wird ein neuer Standort, der wesentliche Nachteile hat, mitten im Wohngebiet sowie an der Ausgangsmeile von Chur liegt, priorisiert.
Die scheinbaren lokalen Standortvorteile dürfen sicher nicht den Nachteilen für die Wohnbevölkerung vorgezogen werden. Der vom Souverän zugestandene dreijährige Versuchsphase widerspricht auch der vom Stadtrat anscheinend abgeschlossene Mietvertrag von sieben Jahren. Wird so der Wille der Stimmbürger und Stimmbürgerinnen hintergangen? Muss ausserdem für eine Versuchsphase der Ausbau dermassen grosszügig und aufwendig sein?
Weiter ist eine permanente Überwachung des Areals durch eine private 0rganisation geplant, wofür ein Betrag von Fr. 600'000.- budgetiert ist. Fazit: der Überwachungsdienst kann wohl Personen vom Vorplatz weisen, auf öffentlichem Grund kann sich jedoch jedermann jederzeit aufhalten. Es wird unweigerlich zu Situationen wie jenen am Bahnhof kommen.
Leider muss ich feststellen, dass unsere gewählten Politiker, die schon lange bestehende Situation nicht gelöst haben. Nun möchten sie mit einem Schnellschuss das Problem mit viel öffentlichem Geld lösen. Oder sind auch private Interessen vorhanden?
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