×

Regionalspitäler sichern Lebensqualität in Bündner Bergtälern

Die Bedeutung von Spitälern wird zu oft auf wirtschaftliche Aspekte und Fallzahlen reduziert. Doch gerade in einem Kanton wie Graubünden, mit seinen schwer zugänglichen Talschaften, hat die medizinische Versorgungssicherheit eine enorme Bedeutung. Wer jemals auf rasche Hilfe angewiesen war, kennt den Wert unserer Regionalspitäler. Sie ermöglichen den Menschen in Notsituationen den schnellen Zugang zu medizinischer Versorgung, auch wenn die Strassen unpassierbar sind, der Helikopter nicht fliegen kann oder das kantonale Spitalzentrum ausgelastet ist. Nicht zu vernachlässigen auch die Problematik von immer weniger Hausärzten in den Randregionen.
Am Kantonsspital Graubünden und der angegliederten Klinik Gut scheinen momentan Wartezeiten von mehreren Wochen und Monaten auf Untersuchungen und medizinische Eingriffe durch Fachärzte nichts Aussergewöhnliches. Nach meinem Velounfall mit einer schweren Schulterverletzung erhielt ich im Spital Ilanz rasch eine Beratung und wurde bereits drei Tage später operiert – höchst kompetent und zuverlässig. Im Kantonsspital Chur hätte ich erst 28 Tage nach dem Unfall das erste Mal einen Arzttermin bei einer Fachärztin bekommen. Gerade bei solchen Verletzungen ist jedoch eine schnelle Operation entscheidend, um die Heilungschancen zu verbessern und Folgekosten zu senken.
Regionalspitäler sind unverzichtbare Pfeiler der Gesundheitsversorgung in Graubünden. Sie schaffen lokale Wertschöpfung, steigern die Attraktivität unserer Region und die Lebensqualität der Menschen. Diese wichtige Infrastruktur hat ihren Preis – doch die Investition lohnt sich für die Zukunft unserer Bergtäler.

Martin Maron / Flims

Martin Maron
31.10.24 - 09:10 Uhr
Leserbrief
Ort:
Flims Dorf
Zum Artikel:
SO 26.10.2024 KPMG-Analyse Bündner Spitäler
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Herr Maron erwähnt zu Recht die Gründe, weshalb es genügend Regionalspitäler braucht, da der Transfer zum nächsten Krankenhaus sonst unverhältnismässig weit oder schlimmstenfalls unmöglich ist. Wichtig ist auch, dass Spitäler eine vorübergehend ansteigende Patientenzahlen verkraften können. Sonst geht es uns eines Tages wie Deutschland, wo ein unfähiger "Gesundheitsminister" öffentlich sagt, in seinem Land werde es innerhalb von zehn Jahren hunderte von Krankenhäusern weniger geben als heute. Er doppelt sogar noch nach und sagt, er finde dies auch richtig! Wohlgemerkt der gleiche Minister, der vor drei Jahren behauptet hat, die Krankhäuser seien am Anschlag und hätten keine freien Plätze mehr! Und die Schuld einer einzigen Patientengruppe zuschob, was unprofessionell und unethisch ist.