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Autobahnausbau als Teufelskreis und Fass ohne Boden

Die Kosten für die aus dem Nationalstrassenfonds finanzierte Engpassbeseitigung auf Autobahnen betragen 5 Milliarden Franken, „eigenfinanziert“ durch Verkehrsabgaben. Demgegenüber belaufen sich die von der Allgemeinheit getragenen externen Kosten des Verkehrs für Gesundheits- und Umweltschäden bereits heute auf rund 20 Milliarden Franken pro Jahr. Soweit so gut.

Aber ist eine vorübergehende Engpassbeseitigung wirklich die beste Lösung? Erfahrungsgemäss zieht der Ausbau von Autobahnen nämlich stets induzierten Verkehr nach sich, d.h. es werden zusätzliche Autofahrten unternommen, die ohne Erweiterung der Kapazität entweder gar nicht oder nicht mit dem Auto gemacht worden wären. Diesen Zusammenhang bestätigt auch eine Analyse des ASTRA. Der Bau zusätzlicher Spuren führt neben jahrelangen Baustellen zu noch mehr Verkehr, mehr Stau und einer Erhöhung der Unfallgefahr. In der Folge verpufft der Ausbaueffekt schon nach wenigen Jahren. Ein Teufelskreis und Fass ohne Boden also. Mehr Strassenkapazität-mehr Autos und Lastwagen - und am Ende doch wieder Stau.
Wer auf einen Kapazitätsausbau der Autobahnen setzt, verhindert die dringend nötige Verkehrswende und torpediert den öffentlichen Verkehr. Deshalb zum Schutz von Umwelt, Gesundheit und Klima ein deutliches Nein zum masslosen Autobahnausbau!

Heinz Klaus

Heinz Klaus
22.10.24 - 08:58 Uhr
Leserbrief
Ort:
St. Gallen
Zum Artikel:
Abstimmung vom 24. November
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Ich sehe auch nicht ein, weshalb die Allgemeinheit das Autofahren mitfinanzieren und somit subventionieren soll. So gesehen ist es sinnvoll, wenn der öffentliche Nahverkehr subventioniert ist, damit nicht noch mehr Menschen in städtischen Gebieten das Auto benützen. Doch auch hier kann man sich fragen: Warum den öffentlichen Verkehr nach dem Giesskannenprinzip finanzieren? Warum werden bei sehr vielen Einrichtungen alle Menschen finanziell unterstützt anstatt diejenigen, die es wirklich nötig haben? Man könnte doch extrem einkommensschwachen Menschen finanziell unter die Arme greifen, etwa mit einem "Billig-Abo" für den öffentlichen Verkehr in ihrer Region.