1,4 Millionen für einen Zaun in Sumvitg – eine verpasste Chance für nachhaltiges Wildmanagement
Leserbrief: 1,4 Millionen für einen Zaun in Sumvitg – eine verpasste Chance für nachhaltiges Wildmanagement
Die Nachricht, dass in Sumvitg ein Zaun für 1,4 Millionen Franken errichtet werden soll, um die Wildtiere vom Wald fernzuhalten, sorgt bei vielen für Kopfschütteln. Angesichts der viel zu hohen Wilddichten von Rehen, Hirschen und Gämsen ist dieses Projekt nicht nur kostspielig, sondern auch ökologisch fragwürdig.
Anstatt auf solche teuren Maßnahmen zu setzen, gibt es weitaus sinnvollere und kostengünstigere Alternativen. Der Einsatz von Berufsjägern beispielsweise könnte gezielt und effektiv die Wilddichten senken, ohne dabei das natürliche Verhalten der Tiere durch Zäune einzuschränken. Berufsjäger sind darauf spezialisiert, in problematischen Gebieten den Wildbestand durch selektive Bejagung nachhaltig zu reduzieren – und das zu einem Bruchteil der Kosten eines Zaunprojekts. Diese Form des Wildmanagements ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch deutlich sinnvoller.
Der Ökologische Jagdverband (ÖJV) setzt sich genau für solche Lösungen ein, die auf eine angepasste und nachhaltige Bejagung abzielen. Dies hilft nicht nur, die Wildbestände auf einem gesunden Niveau zu halten, sondern fördert auch die Regeneration der Wälder und schützt die Biodiversität.
Zudem sollten Großraubtiere wie Luchs und Wolf als natürliche Regulatoren der Wilddichte in die Überlegungen einbezogen werden. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Kontrolle der Wildbestände. Ein Zaun, der die Tiere künstlich vom Wald fernhält, gefährdet diese natürlichen Prozesse und kann das ökologische Gleichgewicht nachhaltig stören.
Die geplanten 1,4 Millionen Franken für den Zaun wären viel besser in eine Kombination aus gezielter Bejagung durch Berufsjäger und dem Schutz der natürlichen Raubtiere investiert. So könnte man auf nachhaltige Weise die Wilddichten regulieren und gleichzeitig die Natur in ihrer Balance belassen.
Es ist an der Zeit, über langfristig sinnvollere Lösungen nachzudenken, die sowohl die Umwelt schonen als auch den Geldbeutel der Steuerzahler.
Sandro Krättli vom OEJV.CH hat KI gefragt, ob es günstigere Alternativen zu einem Millionenzaun gäbe.
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