Sinkendes Interesse an E-Autos
Aus Sicht eines Interessenten für ein E-Auto ergeben sich vor der Anschaffung viele Fragestellungen. Die wichtigste ist: Woher bekomme ich den erforderlichen Ladestrom?
Ein solcher Wagen sollte nur schon aus Kostengründen mit Wechselstrom langsam und möglichst zuhause, oder auch am Arbeitsplatz geladen werden. Idealerweise am Tag, wenn Sonnenstrom ins Netz eingespeist wird. Für Bewohner von Ein- oder Zweifamilienhäusern lässt sich dies recht einfach und kostengünstig realisieren und ist in Verbindung mit einer Solaranlage geradezu perfekt. Anders sieht es bei Stockwerkeigentümern oder gar Mietern in grösseren und älteren Überbauungen aus.
Nachfolgend am Beispiel Chur / Graubünden der aktuelle Stand der Möglichkeiten.
Öffentliche Infrastruktur:
In Chur gibt es im Bereich der Wohnquartiere nördlich der Ringstrasse zwischen Masanserstrasse und Plessur keine einzige öffentlich zugängliche Ladestation.
Einstellhallen:
Als Beispiel seien die Einstellhallen in der Belmontstrasse / Lacunaquartier genannt. Hier gibt es von Seiten der Verwaltung keine Unterstützung oder Bestrebungen, in der Tiefgarage die Montage von Ladeinfrastruktur zu genehmigen. Besitzer von Einstellhallenplätzen können hier bestenfalls "geduldet" eigene Lösungen finden, sofern sich der Parkplatz in der Nähe des Wohnblocks befindet.
Arbeitgeber:
Am Beispiel Kantonale Verwaltung Graubünden ergibt sich bislang ein düsteres Bild: So werden zwar inzwischen Ladesäulen für die zunehmende Flotte von E-Fahrzeugen des Kantons bei verschiedenen Dienststellen montiert, für private Nutzung von Angestellten ist die Nutzung auch gegen Gebühr momentan nicht möglich. Dabei wäre das Laden tagsüber in Verbindung mit den Strom einspeisenden Solaranlagen ideal.
Schnelllader:
Diese existieren schon jetzt in ausreichender Anzahl in Chur West. Für E-Pendler ohne eigene Ladestation sind diese Ladesäulen mit 50 kW oder mehr die einzige Alternative. Der Preis der Energie ist hier meist so hoch, dass Einsparungen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen kaum spürbar sind. Zudem schadet ausschliessliches Schnellladen den Akkus der E-Autos eher, als das schonende Laden während der Standzeiten. Der Zeitbedarf für das Nachladen übersteigt den eines normalen Tankvorgangs immer noch spürbar.
Händler:
Viele Autohäuser sind von der Elektromobilität vielfach nicht überzeugt. Teilweise wird mit überholten Behauptungen von einem solchen Fahrzeug abgeraten. Dazu sind vergleichbare Verbrenner weiterhin deutlich günstiger.
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