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Klimaschutzgesetz

Die Meinung, die im Klimaschutzgesetz vom 18. Juni formulierten Massnahmen hätten einen spürbaren Einfluss auf unseren Klimawandel, ist naiv. Der Grund dafür ist einfach, denn die Emission an Treibhausgasen in der Schweiz beträgt 0.1 % des weltweiten CO2 Ausstosses (World Data CO2 and Greenhouse Gas Emissions). Bei allem Respekt vor einem guten Beispiel ist es nicht nötig, frömmer als der Papst sein zu wollen.
Die Einsparung von etwa 100 TWh an fossiler Energie hat schmerzhafte, staatliche und planwirtschaftliche Eingriffe zur Folge. Eine weitere Folge ist die Zunahme des Strombedarfs, der weder durch Importe noch durch das anspruchsvolle Ausbauprogramm des Parlamentes an erneuerbaren Energien von 45 TWh gedeckt werden kann. Das vorgesehene Gesetz ist ein energiepolitischer Blindflug, der kommende Generationen schwer belasten wird. Es ist deshalb abzulehnen.

Claudio Palmy
28.05.23 - 22:53 Uhr
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Igis
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Dem Unternehmen Ems Chemie ist es in 20 Jahren von 2001-2021 gelungen, 50 % der Energie einzusparen. Eine Wärmepumpe braucht nur einen Drittel der fossilen Energie. Ein elektrischer Automotor ist 3 x so effizient wie ein Verbrenner. Der technologische Fortschritt wird bis in 28 Jahren zu weiteren grossen Einsparungen führen. Es gibt keinen Grund, ausser rückwärtsgerichtete Ängstlichkeit und Zögern, dass die erneuerbare Energiewende nicht gelingt.

Ein Klimawandel ist nicht überraschend
In neuerer Zeit wird nicht mehr von einer Abkühlung durch die Umweltverschmutzung geredet, sondern von einer Erwärmung der Erde. Ist die Erwärmung der Erde so eine neue Erscheinung und dazu noch von Menschen verursacht? Ein Beispiel sind doch unsere Gletscher. Sie ziehen sich seit 1600 mit Unterbrüchen zurück. Das wohl rätselhafteste Ereignis im zwanzigsten Jahrhundert ist die Erwärmung der Arktis. Die Erwärmung setzte im Winter 1918/19 ein. Im August 1937 war das Meer um Spitzbergen völlig eisfrei. Die Erwärmung endete etwa dreißig Jahre später. Eis breitet sich wieder weit nach Süden aus. In Naturlexika wird diese Erwärmung als die auffallendste Klimawandlung beschrieben. Auf anderen Kontinenten plagten jahrelange Dürre und katastrophale Wettererscheinungen die Menschen. Das zwanzigste Jahrhundert war reich an extremen Wettererscheinungen. Das von Menschen produzierte CO2 konnte noch keine Rolle gespielt haben. Was ist heute verantwortlich für wärmere Temperaturen, für Wetter und Klima? Von einem weisen Wissenschaftler stammt der Satz - "auch wir Klimaforscher liefern stets nur vorläufige Erklärungen und müssen bereit sein, diese möglicherweise wieder „über den Haufen zu werfen“, wenn neue Daten das erfordern." Der Klimawandel war sogar schon in der CO2-losen Zeit, also seit mehr als 100 Jahren ein Thema. Was heute gegen Wetter und Klima gesetzlich gemacht werden soll muss sehr gut überlegt werden. Niemals sollten wir uns wie mächtige Ur-Gesetze aufführen! Max Matt, Altstätten

Ebenso naiv ist es, wenn die Befürworter meinen, dass es für dieses totalitäre Ziel vom Zero Emissionen ohne massive Einschränkungen und Verbote abgehen wird.
Es gibt da nicht wenige mögliche Szenarien:
1. Ein striktes Energiekonto für jeden Haushalt, das nicht überzogen werden dürfte.
2. Fahrzeuge mit hohem Kraftstoffverbrauch müssten ganz von der Strasse verschwinden. Und es würde zu Tempolimits kommen.
3. Tagelange Fahrverbote für Privatautos wären die Folge.

https://www.youtube.com/watch?v=ufvHL9A98Nk

Nun wird ja die Elektrifizierung von Fahrzeugen als Allheilmittel angepriesen. Doch vor gar nicht langer Zeit wurde vom Bundesrat Massnahmen für den Fall einer Strommangellage geprüft.

https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-…

Dabei liegt es doch auf der Hand, das künftig eher mehr als weniger Strom gebraucht wird.
Dies will man alleine mit Wind, Wasser und Solarenergie schaffen und ohne Energie aus Gas, Kohle und AKW's?
Und gleichzeitig wollen einige noch eine 10 Millionen Bevölkerung in der Schweiz?
Wie passt das alles noch zusammen?

Nebenbei: Hat man eigentlich schon untersucht, was für Folgen diese drastische Reduktion von CO2 für Mensch, Tier und Pflanzen hat?

Stimmt, mit dem "Klimaschutzgesetz" wird das Klima nicht geschützt. Denn die Schweiz befindet sich – trotz der Unmenge Methan-Kühe (die ich durch Ziegen ersetzen und diese quantitativ senken würde zugunsten Chlorophyllfülle, aber auch damit konnte ich bei den Grünen nicht landen – nicht unter einer Käse-Glocke, sondern für die Schweiz zählt das Weltklima.
Hingegen Ihr 0.1-Prozent-CO2-Weltproduktion-Argument gegen das "Klimaschutzgesetz" betrachte ich nur dann als sinnvoll, wenn es kein Prototyp (Vorbild für die Welt zwecks Aha- und Domino-Effekt) ist. Und tatsächlich, leider finde ich das von den Klimaleuten im wohl reichsten Land der Welt dermassen profitkonform gestaltete "Schutz"-Gesetz, dass sogar Gewerbeverband & Co. begeistert sind, praktisch nicht übertragbar auf ärmere Länder, jedenfalls längst nicht so, wie es nötig wäre für Klimaheilung, oder um es deutlich zu sagen: Ich finde die geistige Leistung sehr (...) undurchdacht. Und Zusatzfehler, gegen das "saubere" Pipeline-Gas zu handeln und somit Pro das multi-schädliche Flüssiggas: Fracking vergiftet "nachhaltig" (schönes Wort, aber diesmal negativ gemeint) die Umwelt, und die Umwandlung** samt Schiffstransporten verpufft zusätzlich... Zuckerwasser oder K.O.-2?
**Zitat:
"Bereits unter geringem Druck verflüssigt sich Flüssiggas" Alles klar?
https://scharr.de/fluessiggas/news/news-detailseite/fluessiggas-ist-nic…
Dies ist eine Flüssiggas-Firma, deshalb schreibt sie (erster Satz): "Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa möchte unabhängiger von den herkömmlichen Erdgaspipelines werden."
Ich schreibe umgekehrt:
"Ich möchte unabhängig von den USA und Flüssiggas werden."

Herr Palmy
Sie machen da einige Fehlüberlegungen. Wenn 100 TWh an fossiler Energie eingespart werden muss, entspricht dies in etwa 35 TWh an elektrischer Energie. Dies daher, das z.B. Wärmepumpen einen COP von 3 und höher haben. Für 3 kWh (oder mehr, je nach COP) Heizenergie braucht es dann 1 kWh an elektrischer Energie. Das selbe übrigens in etwa auch beim Auto durch die höhere Effizienz beim Elektroantrieb.
Belasten wird die kommenden Generationen eher die Beibehaltung von fossilen Energiequellen. Aus der Schweiz fliessen pro Jahr etwa 10'000'000'000 CHF an Geld ab für fossile Primärenergien. Geld, dass den Wohlstand der Schweiz schmälert. Ganz zu schweigen von der Unabhängigkeit.
Grüsse

Herr Nützi,

Prolog: Ihre Äusserungen schätze ich im Allgemeinen. Bei Ihnen würde ich eher eine Chance zum gemeinsam-eine-Lösung-basteln orten als bei "den Grünen". 

Zum Thema:

Die Milliarden (Fossil-Primärenergie) fliessen ab (ins Ausland), weil die Schweiz nicht 100 Prozent Selbstversorgungsgrad hat. Aber das ist in Lebensmittel-Versorgung und vielem anderen auch so. Okay, die Frage ist, ob und wie (ohne zu grosse Schäden) man das im Inland selbstversorgen könnte.

Apropos "Effizienz" (Wirkungsgrad):

1.) Ich finde von den Grünen zu viele "Konstruktionen" falsch (nicht funktionierend oder wider Gesundheit), denen vertraue ich nicht mehr.

2.) Strom: Erstens ist die nötige Strommenge (wenn man vom heutigen oder weiter steigenden Energieverbrauch ausgeht) brutal monumental (vergleiche die Fossil-Mengen bisher) TROTZ Wirkungsgrad Strom. 

Zweitens hat auch Strom Nachteile (im Gegensatz zu Fossil): 

a) Transport-Verluste

b) Speicherbarkeit gering bis null.

c) Stromnetze "komplex" (anfällig).

d) Batterie-Produktion energiefressend und Entsorgung problematisch. (Wasserstoff-Wirtschaft steht weiterhin in Sternen.)

e) Wasserkraftwerke-Stromproduktion wird drastisch zurückgehen infolge Wassermangel: Flüsse und Seen heute bereits Tendenz (teils vollständig) Austrocknung; einige verzweifelte Landwirte pumpten schon Wasser aus Gewässern, was offenbar untersagt ist.

https://www.infosperber.ch/umwelt/energieproduktion/hier-will-das-parla…

Und AKWs (vom "Regen" in die Top-Traufe?) benötigen auch Kühl... äh: Wasser.

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