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Schweiz-EU; Das Glas ist halb voll und nicht halb leer!(Teil eins)

Chapeau! Der Bundesrat ist für einmal mutig, zeigt Charakter und Konsequenz:
bis dahin und nicht weiter! Sehr wahrscheinlich hat er die Aussagen des damaligen deutschen Aussenminister nicht vergessen, der die Schweiz provozierte mit «Nun haben wir den Schweizer mal einen Warnschuss vor dem Bug abgegeben» oder noch vor ein paar Jahren «ansonsten senden wir unsere (deutsche) Kavallerie noch vor dem Frühstück an ihre Grenzen»… So geht man nicht mit Freunden und Nachbarn um.
Leider schlagen einen Teil der «Schweizer Wirtschaftsverantwortlichen» ihre Hände über ihren Kopf zusammen und gackern wie in einem eingesperrten Hühnerhaufen. Wer hat den Kampf zwischen David und Goliath gewonnen? Die EU weiss haargenau (und ich hoffe auch BR Cassis & Co.), dass die Schweiz starke Trümpfe in den Händen hat, z.B. 90% des Schienengüterverkehrs auf der Nord-Süd-Nord-Achse via NEAT und Lötschberg wird EU-Ware transportiert, dasselbe mit Kolonnen von 40-Tonnen LKW-Verkehr, ca. 85% wird die schnellste Süd-Nord –Süd Achse von der EU benutzt (ausser Unterhaltspesen, nichts gewesen). Dazu kommen täglich hunderttausende Grenzgänger aus Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien (alleine 70‘000 täglich ins Tessin) die sich um einen Arbeitsplatz in der Schweiz konkurrenzieren, denn hier geniessen sie hervorragende Arbeitsbedingungen (z.B. einen italienischen Schreiner verdient im Tessin das Doppelte als ein Bankfilialleiter in der Verbania). Welcher nicht EU-Staat zahlt regelmässig jeweils CHF 1 Mrd. als Kohäsionsbeitrag (à fond perdu) der EU? Da wird gejammert i.S. Stromproblematik bzw. Engpässe. Den meisten Leuten in diesem Lande ist entgangen, dass die Schweiz auch als Stromdurchgangs-Land der EU zur Verfügung steht, ohne die Zurverfügung-Stellung unserer Stromleitungen (die eigentlich mit Pipeline zu vergleichen sind) müsste die EU andere Wege finden. Ist es nicht so, dass die Schweiz nun ein zweiten Gotthardstrassentunnel baut (Kostenpunkt ca. CHF 10 Mrd.) so dass noch mehr EU-Verkehr von Personen-und Warentransport rascher durch die Schweiz abgewickelt wird? Und kommt da evtl. nicht demnächst noch ein lukrativer Kauf-Auftrag an die EU für einen Kampfjet (z.B. Eurofighter) von ca. CHF 6,0 Mrd.? (statt an die USA die die Schweiz seit Jahren erpresst!)
Dies sind nur einen Teil von Trumpfkarten die unsere EU-Spezialisten bei ihren neuen EU-Verhandlungen auf den Tisch legen können und müssen!

Pietro-Mario Oesch
03.06.21 - 14:14 Uhr
Leserbrief
Ort:
Ascona / Trimmis
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