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Nach 34 Jahren: Nicht zurückbuchstabieren

Nach der tragischen Urner Überschwemmungskatastrophe 1987 entschied sich der Bundesrat, eine Lenkungsabgabe auf fossilen Energien einzuführen. Klimaschutz sollte ernstgenommen werden. Das gelang erst nach Jahren, mit sehr viel Verzögerung. Heute droht eine erschreckend gefährliche Situation: Die Revision dieses CO2-Gesetzes könnte an der Urne scheitern. Es wird zwar von fast allen, auch den bürgerlichen Parteien und Wirtschaftsorganisationen, inklusive Bauernverband, befürwortet. Doch es scheint, dass viele Leute Angst vor höheren Kosten haben.
Was steckt tatsächlich drin im Gesetz? Es führt eine kleine Abgabe auf allen fossilen Energien ein, wie wir sie bereits beim Heizöl haben. Das lenkt die Investitionen in neue Technologien und hat sich bestens bewährt: Immer mehr Ölheizungen werden durch sinnvollere ersetzt.
Nehmen wir das CO2-Gesetz nun an, verteuern sich auch die Treibstoffe, auch beim Fliegen. Aber das auf sehr faire und ausgewogene Art. Denn wer effizient heizt, auf ein sparsames Auto umstellt oder wenig fliegt, zahlt auch wenig. Und wer achtsam lebt, erhält sogar mehr zurück als sie oder er an Abgaben entrichtet hat. Dieser Mechanismus funktioniert schlank und direkt. Eingenommen werden die Abgaben auf dem Flugticket oder an der Zapfsäule. Die Zurückzahlung geschieht an jede und jeden Einzelnen in der Bevölkerung über einen automatischen Abzug auf der Krankenkassenprämie, bei den Firmen auf ihren AHV-Beiträgen. Für uns im Berggebiet gibt es sogar einen speziellen Klimafonds der aus den Abgaben gespiesen wird, denn wir hier sind von der Klimaveränderung immer härter betroffen. Was wir alle und in jedem einzelnen Fall gewinnen: Klimaschutz! Er ist überlebenswichtig - und drängender denn je.

Kaspar Schuler
03.06.21 - 09:47 Uhr
Leserbrief
Ort:
Malans
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