×

St. Luzibrücke

Mit dabei seien auch Projekte, die die Stadt Chur vom Durchgangsverkehr entlasten sollen, wie z.B. die St. Luzibrücke. Wie erwähnt, wurde dieses Projekt beim Bund in den letzten Programmen abgelehnt. Und zwar mit Recht: Ich beobachte seit langer Zeit die Verkehrsströme vom und ins Schanfigg und die Lenzerheide (ich kann das bequem von zu Hause aus, wo ich beide Strassen im Blick habe). Gerade über die Festtage war es wieder interessant zu sehen, dass auf der Arosastrasse wenig Verkehr herrscht aber auf die Lenzerheide sich Auto an Auto reiht. Rückstau gab es auf der Julierstrasse von der Autobahneinfahrt bis nach Malix während auf der anderen Seite nirgends ein Rückstau auszumachen war. Dann gab es noch die ganz schlauen Autofahrer, welche beim Rosenhügel Richtung Stadt abbiegen und glauben, dass sie so schneller auf die Autobahn kommen. Es trifft zu, was der Bund zur neuen Querverbindung schon 2014 und damals mit 58 Mio. veranschlagt war, festhielt: «Kosten/Nutzen-Verhältnis: ungenügend! Im schweizweiten Vergleich weist die zu entlastende Achse Schanfiggerstrasse lediglich eine geringe durchschnittliche Verkehrsbelastung auf. Ein Handlungsbedarf kann insbesondere im Zusammenhang mit Spitzenzeiten des Tourismusverkehrs bestehen. Bei der Massnahmenfestlegung müssten aber Auswirkungen des vorgesehenen oder noch zu entwickelnden Angebotsausbaus der RhB berücksichtigt und alternativen Lösungen wie beispielsweise Verkehrsmanagementansätze (Lenkungssystem) untersucht werden. Zudem wurde bereits im Januar 2012 vom Bund darauf aufmerksam gemacht, dass das Projekt nicht NHG-konform ist.“ Diese Beurteilung trifft auch heute noch zu. Zudem wird der Brückenbau heute mit 70 Mio. Franken veranschlagt*. Die Stadt Chur und der Kanton täten gut daran, zuerst den alltäglichen Autoverkehr in die Stadt von allen anderen Seiten zu prüfen und versuchen zu minimieren statt ein solch überrissenes Projekt weiter zu verfolgen.

Walter Schmid-Lienhard
06.01.21 - 13:27 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Ein dicker Wunschkatalog aus Nordbünden, Ausgabe GR, 06.01.2021
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Genau so sehe ich es auch. Sie haben es auf den Punkt gebracht. Sollte die Brücke gebaut werden, wird es so sein wie mit dem Kreisel am Obertor, eine völlige Fehlplanung. Der Kreisel wurde verbreitet, doch zu einer Verbesserung der Verkehrslage in der Stadt hat es nicht geführt.
as gleiche im Rheinquartier mit der Ringstraße :Wenn ich im Rheinquartier wohne und in Landquart arbeite, muss ich zwangsweise durch die Ringstraße-Masanserstrasse fahren (das bekannterweise immer Stau hat) weil ich keine andere Möglichkeit habe. Ich frage mich warum hat man die Giacomettistrasse oder Austraße vor Jahren nicht bis in das Lacuna Quartier ausgebaut. Das wäre das einzige richtige gewesen. Mit der Zeit muss man sich schon fragen was haben wir beim Kanton und Stadt für Verkehrsplaner

Die Churer Verkehrsplaner sind im 20. Jahrhundert steckengeblieben. Die haben noch nicht realisiert, dass mehr Strassen und Brücken mehr Verkehr zur Folge haben.