×

Firmen sind abhängig vom Nachwuchs

Viele Branchen suchen händeringend nach Fachkräften. Deshalb geht beispielsweise die Firma Issler Davos AG direkt auf Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zu. Dies um sie, nicht nur in Eigeninteresse, für Lehren auf dem Bau zu begeistern. Zahlen zeigen, dass dies auch nötig ist.

Davoser
Zeitung
14.09.24 - 12:00 Uhr
Leben & Freizeit
Die Schülerinnen und Schüler durften gleich selbst Hand anlegen.
Die Schülerinnen und Schüler durften gleich selbst Hand anlegen.
wey
Es ist ein grosser Schritt, den Jugendliche nach der obligatorischen Schulzeit zu machen haben. Sei es der Übertritt in eine Maturitäts- oder Fachmittelschule, ein Zwischenjahr oder Brückenangebot oder in eine berufliche Grundbildung. Mehr als 94 000 Jugendliche in der Schweiz standen bei der letzten Erhebung des Nahtstellenbarometers, einer Erhebung des Bundesamtes für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), vor der wichtigen Zukunftsentscheidung.

Immer mehr Jugendliche machen ein Zwischenjahr

Am beliebtesten sind dabei noch immer die klassischen Lehrstellen. Rund 63 Prozent der befragten Jugendlichen ziehen für die Zeit nach der Schule eine solche in Erwägung. Dieser Wert bewegt sich auf Vorjahresniveau. Was allerdings stark zugenommen hat, sind die jungen Erwachsenen, welche sich für ein Zwischenjahr entscheiden. Mit 17 Prozent ist der Wert um 5 Prozent höher als noch im Vorjahr. Dieser ist auch im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit stark steigend.

Doch auch wenn mit rund zwei Dritteln die Lehrstellen bei den Schulabgängerinnen und Schulabgängern als Anschlusslösung hoch im Kurs stehen, haben einige Branchen Mühe, geeignete Lernende zu finden. So sind die Präferenzen der Jugendlichen laut der Umfrage des SBFI klar verteilt. In den «Top Ten» der Lehrstellen gab es kaum Veränderungen. So geben rund 17 Prozent der Befragten an, dass sie am liebsten eine kaufmännische Lehre absolvieren möchten. Auf Platz zwei folgt, bereits leicht abgeschlagen, die Ausbildung zur Fachfrau respektive Fachmann Gesundheit mit 8 Prozent.

In gewissen Brachen herrscht ein Mangel an Lernenden

Was in den «Top Ten» auffallend fehlt, sind die Berufe der Baubranche. So hat die Firma Issler Davos AG schon vor Jahren das Heft selbst in die Hand genommen und organisiert seit Längerem für Schülerinnen und Schüler einen Informationsanlass. «Wir sind abhängig von einem guten Nachwuchs im Beruf», erklärt Sandro Issler, Geschäftsführer der Issler Davos AG, «wir wollen den Jugendlichen an diesem Anlass die Lehren schmackhaft machen und aufzeigen, wie vielfältig unsere Berufe sind und das es unglaublich viele Möglichkeiten gibt.» Per se sei die Veranstaltung vor allem als Information und Motivation generell für Baulehren gedacht. Nicht nur als Werbung für die eigene Firma. «Baulehren gehen immer mehr verloren und dies stellt die Branche vor grosse Probleme, da Fachkräfte fehlen», erläutert Issler.

So erklärte dann Reto Kühnis, Lehrlingsverantwortlicher bei der Firma Issler Davos AG, den rund 25 anwesenden Schülerinnen und Schülern nicht nur, was die zukünftigen Lernenden als Sanitär erwarten würde. Vielmehr zeigte er ihnen die vielen Chancen auf, welche die Jungen nach Abschluss, egal welcher Lehre auf dem Bau, haben. «Das duale Bildungssystem, von dem ihr profitieren könnt, ist einmalig», erklärt Kühnis den interessierten Klassen.

Grosses Berufswahlforum in der Oberstufe

Kühnis erklärte den Jugendlichen weiter, dass sie so viel und so Verschiedenes wie nur möglich schnuppern gehen sollen. «Es ist eine super Möglichkeit, unterschiedliche Berufe und Unternehmen kennenzulernen und so zur hoffentlich idealen Lösung zu kommen.»

Die Möglichkeit, möglichst viele Branchen und Firmen auf einmal kennenlernen zu können, bietet sich für Jugend­liche und Eltern am 25. September von 17 bis 20 Uhr im Foyer der Oberstufe Davos. Rund 35 ausstellende Unternehmen und Institute aus der Region werden sich am Forum Berufswahl vorstellen und den Jugendlichen die ersten Anhaltspunkte für die Entscheidung, was sie denn als nächsten Schritt nach der obligaten Schulzeit machen wollen, geben.

Die Lernenden stellten ihren Beruf vor.
Die Lernenden stellten ihren Beruf vor.
zVg
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zum Thema
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR